Smart Meter-Rollout

»Wer jetzt anfängt sich vorzubereiten, ist bereits zu spät!«

2. Juli 2014, 15:39 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

In Fragen des Tests hängen die Hersteller noch in der Luft

…und es bleiben wie oben angesprochen eben noch wichtige Fragen offen. Allerdings haben auf der E-World doch immerhin sieben Hersteller auf dem Stand des BSI Gateways präsentiert, die BSI-Ready sind. Geht es doch voran?

Die Hersteller arbeiten daran, die Gateways aufgrund der schon bekannten Anforderungen in den Spezifikationen so auszulegen, dass sie mit relativ wenigen Änderungen an die finalen Anforderungen angepasst werden können. Eine weitere zielorientierte Aufgabe ist der Test der Geräte. Innerhalb DNV GL haben wir damit umfangreiche Erfahrungen und sind auch in den entsprechenden Gremien im FNN vertreten, um die Testfälle für Basiszähler und Gateways zu entwickeln. Wenn die Spezifikationen des BSI und des FNN fertig sind muss ja auch sichergestellt werden, dass die Interoperabilität und die Interchangeability der Gateways und Zähler gewährleistet ist. Aktuell gibt es im FNN über 700 Testfälle allein für den Basiszähler – also dem Gerät in der Kette, dem noch die geringste Komplexität zugesprochen wird. Die Hersteller hängen in dieser Frage teilweise noch in der Luft, hier besteht dringender Handlungsbedarf.

Es herrscht also Stagnation wie gehabt?

Die Hersteller haben seit geraumer Zeit in die Entwicklung der Geräte und in die damit verbundene Gremienarbeit investiert, haben aber bisher auf Grund der äußeren Rahmenbedingung in Deutschland keinen angemessenen Rückfluss aus den Investitionen bekommen. Das geht ans Kapital.

Können die Hersteller nicht von der Entwicklung in anderen Ländern profitieren, hier werden doch intelligente Zähler installiert?

Die Anforderungen in Deutschland sind in vielerlei Hinsicht exklusiv. In anderen Ländern liegen die Anforderungen, zum Beispiel im Bereich der Sicherheit, nicht so hoch wie in Deutschland, wo die Zähler den Sicherheitsstandard vergleichbar eines Bankautomaten bekommen sollen. Aber auch die funktionalen Anforderungen und die Marktmodelle sind in den meisten europäischen Ländern sehr unterschiedlich. In Großbritannien gibt es die Smart Meter Equipment Technical Specification (SMETS), in den Niederlanden die Dutch Smart Meter Requirements 4.0 (DSMR), in Frankreich wurde das IDIS Konsortium für die Spezifikation von entsprechenden Testfällen ins Leben gerufen, in Österreich gibt es die Intelligente Messgeräte-Anforderungs-Verordnung (IMA-VO). Wieder andere Länder führen ihren Roll Out in so genannten Turn-Key-Projekten aus, in denen die Installation und Gerätetechnik komplett an einen externen Dienstleister bzw. Hersteller vergeben wird. Weil aber Deutschland der größte Zählermarkt in Europa ist, sind die Hersteller hier bereit, durch ein Tal der Tränen zu gehen.

 


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