Forschungsprojekt

Netzüberwachung mittels Breitband-Powerline-System

12. Januar 2015, 11:23 Uhr | Hagen Lang
Dr.-Ing. Markus Zdrallek, Professor für elektrische Energieversorgungstechnik von der Bergischen Universität Wuppertal ist sich sicher: »BPL stellt eine attraktive Kommunikationstechnologie für Intelligente Stromnetze dar, denn mit BPL wachsen Stromversorgungs- und Telekommunikationsnetze intelligent zusammen«.
© Bergische Universität Wuppertal

Mit 2,5 Millionen Euro bezuschusst das Bundesforschungsministerium ein Projekt der Power Plus Communication, der Energieversorgung Leverkusen, Nexans und der Universität Wuppertal das Frequenzanalysen der Breitband-Powerline-Datenübertragung zur Netzzustandserfassung und Störungsdetektion nutzt.

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Die steigende Anzahl volatil Strom einspeisender, dezentraler Anlagen im Verteilnetz belastet diese mitunter erheblich. Bis heute ist eine Zustandsüberwachung der Nieder- und Mittelspannungsnetze aber eher die Ausnahme. Beim Betrieb des durch die Energieversorgung Leverkusen seit 2009 eingesetzten Breitband Powerline (BPL)-Systems fiel auf, dass es eine starke Korrelation zwischen Störinformationen und den im BPL-Netzwerk-Management-System erfassten Daten gibt.

»Für das Management der Datenübertragung analysiert Breitband-Powerline permanent die Signalübertragung zwischen den einzelnen BPL-Modems im Stromnetz. Im Projekt »Fühler im Netz« werden wir diese Informationen gemeinsam analysieren, um Rückschlüsse auf den Zustand der Kabel und Anlagen zu gewinnen«, erklärt Dr.-Ing. Ulrik Dietzler (Geschäftsführer EVL) die Projektidee. »Ergänzt um Daten aus breit im Netz verteilten Sensoren erzeugen wir so ein umfassendes Zustandsbild und können Netz- und Anlagenstörungen frühzeitig erkennen. Wenn uns gelingt, was wir uns vorgenommen haben, dann erhalten wir eine einfache und sehr preiswerte Zustandsanalyse für die zukünftigen Stromnetze.«

Bisher ist die Detektion schleichender Veränderungen von Kabeleigenschaften oder Defekten in EEG-Anlagen, Speichern oder Steuerungen von Kunden sehr schwierig und erfolgt meist zu spät. Die Netzzustände selbst können derzeit oft nur mit teuren Messverfahren punktuell erfasst werden.

Störungen und Veränderungen der des Netzzustandes sind jedoch aus den Hochfrequenzeigenschaften des Netzes für die Datenübertragung mit BPL ablesbar. »BPL stellt eine attraktive Kommunikationstechnologie für Intelligente Stromnetze dar, denn mit BPL wachsen Stromversorgungs- und Telekommunikationsnetze intelligent zusammen«, sagt Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek von der Bergischen Universität Wuppertal. Derzeit wird BPL im Rahmen der Einführung von Messsystemen und dezentraler Regeltechnik eingesetzt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Forschungsprojekt »Fühler im Netz« im Rahmen der Initiative »Zukunftsfähige Stromnetze« mit 2,5 Millionen Euro.


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