Energiewende und Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) mischen die Karten in der Energiewirtschaft völlig neu. Darauf machte der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) auf der E-world energy & water in Essen aufmerksam.
Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Spitzenverbandes und Vertreter kommunaler Energieunternehmen VKU erklärte: »Die Energiebranche muss smarter werden! Dadurch lassen sich Energieeffizienzpotenziale heben und eine kosteneffiziente Energienutzung umsetzen. Das haben auch die Stadtwerke erkannt.« Die anfängliche Fokussierung auf verbrauchintensive Kundengruppen in Industrie und Gewerbe sei beim Smart Meter Rollout der der richtige Weg. Mittel- und Großabnehmer seien die »Elefanten« in den Verteilnetzen - dort läge das relevante Potenzial zur Lastverlagerung, denn sie ständen zwar nur für rund zwei Millionen Zählpunkte, bezögen aber zwei Drittel des gesamten Stroms aus diesen Netzebenen.
Auch zur Stabilisierung der Stromverteilnetze hält Reck IKT für sinnvoll: »Um den steigenden Anteil der erneuerbaren Energien ins Netz einzuspeisen und das hohe Maß an Versorgungssicherheit aufrecht zu halten, ist der umfassende Ausbau zu »intelligenten Netzen« notwendig.« IT-Sicherheit und Datenschutz würden für die Mehrheit der 1.400 VKU-Mitgliedsunternehmen ebenfalls zum Thema.
Auf dem Smart Tech Forum zur IT-Sicherheit der e-world beteiligte sich der VKU zum Thema, wie Energie- und Kundendaten am besten gegen Manipulation und Zugriff geschützt werden können. Bei dem kommenden Zusammenwachsen von Energie- und IKT-Infrastruktur sollten IT-Sicherheitsanalysen und IT-Sicherheitskonzepte Pflicht werden. So ließe sich der Einzug von Datenunsicherheit bei der Informatisierung der Energiewirtschaft vermeiden.
Mit 245.000 Beschäftigten erlösten die Mitgliedsunternehmen des VKU 2012 110 Milliarden Euro Umsatz und investierten 8,6 Milliarden Euro. Im Endkundensegment verfügen sie bei Strom über einen Marktanteil von 46 Prozent, bei Erdgas von 59 Prozent, bei Trinkwasser von 80 Prozent, bei der Wärmeversorgung von 65 Prozent und bei der Abwasserentsorgung von 26 Prozent.