Robuste Verbindungstechnik

Damit grüner Strom lange fließt

5. Juli 2021, 7:00 Uhr | Kathrin Veigel
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Tonnenschwere Kabeltrommeln

Nach Schönkirchen-Reyersdorf werden wahre Schwergewichte geliefert: Die schwerste Kabeltrommel wiegt 5,5 Tonnen. Um sie abzuladen, braucht es einen Kran – und der kostet Geld, jede Verzögerung treibt die Kosten nach oben. Daher tut Lapp alles, um das zu vermeiden und den Kunden die Arbeit zu erleichtern. So arbeitet der Verbindungstechnikhersteller grundsätzlich nicht mit Leihtrommeln, für die der Kunde Miete zahlen müsse. Stattdessen holt Lapp die leeren Kabeltrommeln kostenlos wieder ab und verwertet sie weiter.

Allein im Gleichspannungsteil an den Photovoltaikmodulen liegen 180 Kilometer Ölflex-Solarleitungen. Da kommen also etliche Trommeln zusammen. Auf den tonnenschweren Trommeln befinden sich Aluminium-Energiekabel, die den Strom vom Wechselrichter zum Transformator des Netzbetreibers liefern. Des Weiteren gibt es Etherline-Cat.7-Datenleitungen, die die Funktion und Leistung der Wechselrichter überwachen. Und dann noch viele Zubehörteile wie Kabelbinder und Fleximark-Etiketten.

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Lapp PV-Freiflächenanlage
Für die Photovoltaik-Freiflächenanlage in Schönkirchen-Reyersdorf werden viele Kilometer Ölflex-Solarleitungen benötigt. Geliefert werden sie auf tonnenschweren Kabeltrommeln.
© Lapp

Darüber hinaus bietet Lapp für Photovoltaikanlagen spezielle Epic-Solar-Steckverbinder sowie Skintop-Kabelverschraubungen an. Alle Komponenten widerstehen Hitze, Frost, Ozon und UV-Strahlung, die Kabel sind flammwidrig und halogenfrei. Sie sind UL-zertifiziert, können also direkt auf dem nordamerikanischen Markt eingesetzt werden.

Trend zu konfektionierten Leitungen

Damit sich solche komplexen Projekte am Ende rechnen, sollten die Verbindungssysteme so lange halten wie die Solarmodule, also möglichst 40 Jahre, denn so lange soll auch die Anlage in Schönkirchen-Reyersdorf ohne größere Revisionen Strom liefern. Weil Lapp seine Verbindungssysteme besonders robust und langlebig auslegt, kommen sie in der Solarbranche oft zum Einsatz.

Zunehmend gefragt ist Ölflex Connect. Unter diesem Namen bietet der Hersteller ein breites Portfolio von fertig konfektionierten Leitungen an. Weil die Modulbreiten und Montageabstände einer Freiflächenanlage vorher exakt geplant werden, bestellen die Erbauer die Kabel auf der Gleichstromseite immer häufiger als Fertigkonfektion in der richtigen Länge und mit montiertem Steckverbinder. Die Monteure müssen die Kabel nur noch einstecken und fixieren. Das mühselige Abisolieren jedes einzelnen Kabels und das Anbringen des Steckers bei Wind und Wetter entfällt. Das spart Zeit und schließt Defekte aus, die beim manuellen Konfektionieren auf der Baustelle nie ganz auszuschließen sind.

Die Rekordanlage in Schönkirchen-Reyersdorf ist für Lapp ein wichtiges Referenzprojekt, weitere sollen folgen. OMV und Verbund haben angekündigt, dass sie bereits weitere Anlagen plane. Zudem gebe es Pläne, in die Produktion von grünem Wasserstoff einzusteigen.


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