Stationäre Brennstoffzellen

SFC Energy kauft Teile von Ballard Europe

3. Oktober 2024, 4:42 Uhr | Heinz Arnold
Dr. Peter Podesser, CEO von SFC Energy: »Durch die Integration der Expertise von Ballard Power Systems in diesem Leistungsbereich können wir unserer gemeinsamen Kunden das weltweit umfassendste Angebot an stationären Brennstoffzellen unter 50 kW anbieten.«
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Brennstoffzellen-Spezialist SFC Energy übernimmt für einen niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Betrag das Small Stationary Business von Ballard Power Systems Europe, eine Tochter des Pioniers auf dem Gebiet der Brennstoffzellentechnik.

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Die Vereinbarung zwischen Ballard Power Systems Europe (BPSE) sieht vor, dass SFC Energy gemeinsam mit der Tochter SFC Energy Denmark Europe ausgewählte Vermögenswerte des stationären Wasserstoff-Brennstoffzellen-Geschäfts in Skandinavien kauft – einschließlich der IP-Rechte und (vorbehaltlich der Zustimmung der Kunden) der Kundenverträge. BPSE ist eine Tochtergesellschaft von Ballard Power Systems (Ballard), einem Pionier im Bereich Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen (PEM-Brennstoffzellen/PEMFC) mit Hauptsitz in Vancouver, Kanada.

»Wir sind davon überzeugt, dass die Integration unserer bewährten 1,7 kW und 5 kW PEM-Brennstoffzellenlösungen in das wachsende Produktportfolio von SFC Energy für Wasserstoff-Brennstoffzellen niedriger Leistungsklassen im stationären Energiemarkt einen signifikanten Mehrwert für unsere bestehende Kunden darstellen wird«, sagt Randy MacEwen, CEO von Ballard Power Systems. »Ballard ist zuversichtlich, dass SFC erfolgreich auf unserer Arbeit aufbauen wird und begleiten SFC weiterhin als zuverlässiger Stack-Lieferant.«

Mit der Transaktion erweitert SFC das eigene Angebot um zwei im Kundeneinsatz bewährte Wasserstoff-Brennstoffzellen mit einer Leistung von 1,7 kW und 5 kW. Durch die standardisierte Konstruktionsweise lassen sich – wie bei den bestehenden Brennstoffzellen vom Typ EFOY – mehrere Brennstoffzellenmodule clustern. Zur Transaktion gehört neben der bestehenden BPSE-Kundenbasis auch die vielversprechende Vertriebspipeline. Ebenfalls übernommen werden zudem – vorbehaltlich der Zustimmung der Kunden – die Wartungsverträge der durch BPSE bereits heute installierten Basis an ca. 400 Standorten, die sich hauptsächlich in den nordeuropäischen Ländern Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland befinden. 

Ferner wird SFC Denmark im Zuge der Transaktion ausgewählten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von BPSE, die über wichtiges Fachwissen verfügen und während ihrer Tätigkeit bei BPSE den Großteil ihrer Arbeitszeit Tätigkeiten im Zusammenhang mit den relevanten stationären Wasserstoffanlagen widmen, ein zukünftiges Beschäftigungsangebot unterbreiten. 

Durch die Akquisition der Vermögenswerte für stationäre Wasserstoff-Brennstoffzellensysteme im Leistungsbereich unter 50 kW treibt SFC die Marktkonsolidierung aktiv voran. Die installierte Basis und die damit verbundenen etablierten Kundenbeziehungen bilden ein solides Fundament für die weitere Expansion in Nordeuropa, gefolgt von weiteren Regionen. Dies wird durch die Gründung von SFC Denmark bei Vertrieb, Service, Anwendungstechnik und Montage beschleunigt. Die Forschung und Entwicklung sowie die Produktion werden hingegen in die bestehenden SFC-Organisationen an den Standorten in Deutschland und Rumänien integriert.

»Durch die Integration der Expertise von Ballard Power Systems in diesem Leistungsbereich können wir unserer gemeinsamen Kunden das weltweit umfassendste Angebot an stationären Brennstoffzellen unter 50 kW anbieten«, sagt Dr. Peter Podesser, Vorstandsvorsitzender von SFC Energy.  »Auf der Basis langfristiger Serviceverträge wollen wir den regionalen Marktzugang im dynamischen nordeuropäischen Markt und in weiteren Regionen beschleunigen. Die Herausforderung besteht nun darin, das adressierbare Marktpotenzial – das wir in der ersten Phase auf weit über 1.000 Standorte in Nordeuropa schätzen – zu erschließen und Synergien entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu realisieren.«  

Die Akquisition steht im Einklang mit der übergeordneten Wachstumsstrategie von SFC, die auf drei Säulen basiert: 

  • Marktdurchdringung und internationale Expansion, 
  • Technologie und IP-Entwicklung
  • komplementäre M&A-Tätigkeit

Der Vorstand von SFC erwartet, dass das Neugeschäft ab dem Jahr 2025 einen Umsatz im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich und positive Beiträge zu EBITDA und EBIT generieren wird.

Die Transaktion, die der erforderlichen behördlichen Genehmigung unterliegt, wird voraussichtlich innerhalb des Jahres 2024 abgeschlossen.
 


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