SFC Energy beteiligt sich mit seinen Brennstoffzellen an einem internationalen Forschungsprojekt zur Erprobung einer Off-Grid-Versorgung mit grünem Wasserstoff in Subsahara-Afrika.
Im Rahmen des Projekts »GH2GH – Grüner Wasserstoff für dezentrale Energiesysteme in Subsahara-Afrika« – wurde gemeinsam mit den Projektpartnern Hochschule Bochum und Green Power Brains eine Pilotanlage zur Erzeugung, Speicherung und bedarfsgerechten Rückverstromung von grünem Wasserstoff zur vollständig netzunabhängigen Energieversorgung des Don Bosco Solar & Renewable Energy Centre in Tema, Ghana, realisiert.
Die Projektpartner setzen auf eine intelligente Steuerung, um auf Basis von Vorhersagen mit vergleichsweise geringen installierten Leistungen, langen Laufzeiten, einem großen Wasserstoffspeicher und in Symbiose mit den vorhandenen Batteriespeichern ein intelligentes und voll autarkes Mini-Grid zu betreiben. Der tagsüber mittels Photovoltaik erzeugte Stromüberschuss wird zur Erzeugung von grünem Wasserstoff genutzt und in Batterien gespeichert. Nachts wird das Mini-Grid aus den Batterien versorgt und Wasserstoff bei vorhergesagten Regentagen zusätzlich rückverstromt.
Für den grünen Wasserstoffkreislauf wurde eine 20-kW-Elektrolyseanlage sowie von SFC ein Energiesystem mit vier EFOY Hydrogen 2.5 Brennstoffzellen mit insgesamt 10 kW Leistung installiert. Mit etwa 600 kWh elektrischer Speicherkapazität in Form von Wasserstoff wurde die bisherige Batteriespeicherkapazität mehr als verdoppelt.
Gleichzeitig ist die Wasserstoffspeicherung in Form von Stahlflaschen ökonomisch und ökologisch günstig sowie einfach in der Skalierung und Erweiterung. Damit werden die Wirtschaftlichkeit und das Potenzial erhöht, auch in den ländlichen Gebieten von Subsahara-Afrika mehr Menschen mit erneuerbarer Energie, ressourcenschonend, zuverlässig und autark versorgen zu können.
»Dieses Projekt zeigt, wie nachhaltig und leistungsstark unsere Technologie auch in diesen Einsatzbereichen ist. Und vor allem, dass unsere Brennstoffzellen auch unter den Umweltbedingungen in Subsahara-Afrika zuverlässig sauberen Strom liefern«, sagt Dr. Peter Podesser, Vorstandsvorsitzender der SFC Energy.
Dem Don Bosco Campus kommt eine besondere Bedeutung zu, weil er überregional sowohl ein Pilot- als auch ein Schulungsstandort ist. Hier wird theoretisches und praktisches Wissen zu Mini-Grids mit Photovoltaik und zukünftig auch mit grünem Wassersstoff vermittelt. Jungen Menschen aus der ganzen Subsahara-Afrika-Region werden dadurch neue Perspektiven eröffnet und die lokalen Voraussetzungen für diesen großen Markt geschaffen.
»Mit dem EXI-Projekt GH2GH sorgen wir gleich doppelt für Wissensaufbau vor Ort. Der nachhaltige Strom aus dem Mini-Grid ermöglicht dem Bildungscampus seinen täglichen Betrieb. Zusätzlich können lokale Fachkräfte und die Projektpartner vom installierten System lernen und ihre Expertise erweitern. So schaffen wir echte Zukunftsperspektiven – mit Technologien ‚Made in Germany‘«, erklärt Nilgün Parker, Referatsleiterin Nachhaltige Finanzpolitik, Umwelt und Außenwirtschaftsförderung, BMUV.
Insbesondere in ländlichen Gebieten leben laut einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Subsahara-Afrika rund 600 Millionen Menschen ohne zuverlässige Netzstromversorgung und die Elektrifizierungsquote beträgt je Region nur 14 Prozent (Burkina Faso, ländlich nur 1 Prozent) bis 82 Prozent (Ghana).
Der Bedarf und die Nachfrage nach netzunabhängiger Stromversorgung ist deshalb extrem hoch und die wirtschaftlichsten und sinnvollsten Lösungen zur Steigerung der Elektrifizierungsraten in dieser Region sind der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge autonome Systeme und Mini-Grids, wie am Don Bosco Campus bereits umgesetzt.
Mit ihrem Engagement unterstützt SFC Energy als wichtige Vertreterin der GreenTech-Branche die Strategie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Das Projekt »GH2GH – Grüner Wasserstoff für dezentrale Energiesysteme in Subsahara-Afrika« (FKZ: 67EXI6503A-C) wird durch das BMUV im Rahmen der »Exportinitiative Umweltschutz« (EXI) gefördert. Als Projektträgerin der EXI unterstützt die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH das Bundesumweltministerium bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben. Als Vorhaben des Themenschwerpunkts »Grüne Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien zur dezentralen Energieversorgung« innerhalb der Exportinitiative Umweltschutz begleitet die NOW GmbH in ihrer Funktion als Programmgesellschaft inhaltlich das Vorhaben »GH2GH«.