Geschäftsbereich Consumer Batteries

Was hinter Vartas Wiedervereinigung steckt

6. Juni 2019, 12:23 Uhr | Engelbert Hopf
Herbert Schein, Varta: »Wir werden in Zukunft auch im Consumer-Batterien-Segment verstärkt in F&E investieren.«
© Varta AG

Mit dem Kauf der Varta Consumer Batteries sind nun zumindest wieder zwei der 2002 durch die Zerschlagung der Varta entstandenen drei Unternehmen unter dem Namen Varta vereint.

Ein Interesse daran, auch das 2002 an Johnson Controls verkaufte Autobatterien-Geschäft wieder zurückzukaufen, dementiert der Vorstandsvorsitzende der Varta AG, Herbert Schein, jedoch: »Wir haben heute kein Interesse an dem Varta-Autobatterien-Geschäft, da die Elektromobilität mittel- bis langfristig Blei-Starterbatterien ablösen wird.«

Die Möglichkeit, Varta Consumer Batteries für 100 Millionen Euro zu erwerben, hatte sich dadurch ergeben, dass der vormalige Besitzer, Spectrum Brands, das Batteriegeschäft Anfang 2019 für 2 Milliarden Dollar an Energizer verkauft hatte. Der Deal war jedoch an kartellrechtliche Vorgaben der Europäischen Kommission gebunden. Diese lauteten: Innerhalb von sechs Monaten muss das Varta-Consumer-Batteries-Geschäft der Regionen Europa und Middle East/Africa, inklusive der Produktionsstätten in Dischingen und Ellwangen, an eine dritte Partei verkauft werden.

Varta hat Ende Mai diese Gelegenheit genutzt und sich für 100 Millionen Euro ein Geschäft mit einem Umsatz von rund 300 Millionen Euro (2018) gesichert. Gleichzeitig bietet der Erwerb die Möglichkeit, die Umsatzströme des Unternehmens zu diversifizieren und das Geschäft von Varta auf eine breitere Basis zu stellen. Schein wird das Gesamtunternehmen, das in Zukunft in die Produktsegmente Mikrobatterien, Consumer-Batterien und Power & Energy gegliedert ist und dessen Gesamtumsatz 2019 bei etwas über 600 Millionen Euro liegen dürfte, in Zukunft als Vorstandsvorsitzender, als CEO leiten.

Dass Varta kein Interesse am Kauf seines ehemaligen Autobatterien-Geschäfts hat, dürfte auch damit zu tun haben, dass seit Ende letzten Jahres die Möglichkeit im Raum steht, dass sich das Unternehmen im Rahmen eines nationalen Konsortiums an der Fertigung von Batteriezellen für die Elektromobilität beteiligen könnte. Varta Microbattery hatte in den letzten Jahren lange in einer Forschungs-Kooperation mit dem VW-Konzern am Thema Zellentwicklung für den E-Mobility-Bereich gearbeitet. In den letzten Monaten fiel der Name Varta jedoch im Zusammenhang mit einem nationalen Konsortium zur Zellenfertigung für E-Mobility und den möglichen Partnern BASF und Ford. Genaueres dazu dürfe aber erst zu erwarten sein, wenn die über 30 Einreichungen, die auf den nationalen Förderaufruf des Bundeswirtschaftsministeriums eingingen, ausgewertet und bewertet worden sind.

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