»Luftfracht ist aus unserer Sicht nur die allerletzte Lösung, um die Versorgung des Kunden zu gewährleisten«, so das Gros der Forumsteilnehmer, »schließlich wollen wir das Produkt für den Anwender nicht unnötig teuer machen«. Lieber, so der Tenor, würde man sich noch mehr auf´s Lager legen, als Luftfracht in Kauf zu nehmen.
»Bei einem Kilo-Preis von derzeit rund 5 Dollar würde dann ein knapp zwei Kilogramm schweres Netzteil, das vielleicht 50 oder 60 Dollar kosten soll, auf einmal 10 Dollar mehr kosten«, so Bicker. »Hole ich dagegen CPUs aus Asien per Luftfracht, bekomme ich eine Schuhschachtel im Wert von 50.000 Dollar, da spielt es fast keine Rolle mehr, welche Preise UPS aufruft.«
Aus Sicht von Egbers macht Luftfracht in der aktuellen Situation durchaus Sinn, »wenn ich das mische«. Er wählt darum durchaus den Ansatz, Muster und Vorserie mit Luftfracht zu transportieren; »wenn es dann zur Serienfertigung geht, stelle ich auf Seefracht um«. Das hat den Vorteil, dass das Produkt mit den großen Stückzahlen günstiger wird, »das wird von den Kunden ganz gerne und sehr gut angenommen«.
Hanausek weist darauf hin, dass es ja auch Mischformen gibt. »Wenn ich einen Teil der Strecke mit Luftfracht und die Reststrecke mit Seefracht absolviere, komme ich in Summe auf etwa vier Wochen Lieferzeit und bin um etwa ein Drittel günstiger, als wenn ich das Produkt komplett mit Luftfracht befördert hätte. Das macht sich im einen oder anderen Fall bezahlt, wir haben diesbezüglich bisher ganz gute Erfahrungen auf der Strecke Taiwan – Honkong – Europa gemacht.«
Auf das Thema Schiene angesprochen, reagierten die Forumsteilnehmer interessiert; konkrete Pläne, Ware von China nach Europa zu transportieren, wie das etwa bereits Batterie- und Akku-Hersteller versucht haben, gab es bisher aber noch nicht. Im Gegensatz zu den Batterie- und Akku-Transporten würde es sich bei Stromversorgungen wohl kaum um potenzielles Gefahrgut handeln, das brandgefährdet wäre. Prinzipiell bestünde also Interesse an einer möglichen Bahnnutzung, gleichzeitig wird aber auch darauf verwiesen, dass es Informationen dazu gebe, dass die Intralogistik zur Bedienung dieser Bahntransporte »noch nicht so gut klappen würde«. Also wohl doch eher eine Option für die Zukunft.