Wie gewährleisten wir in Zukunft eine ausreichende Ernährung der Menschheit? Wie lässt sich Landwirtschaft in Zukunft nachhaltiger und effizienter gestalten? Fragen, auf die die klassische Landwirtschaft nur bedingt Antworten liefern kann. Ihr Hauptproblem: die unkontrollierte Umgebung.
Eine erste Antwort auf diese Herausforderung liefert die Controlled Environment Agriculture, kurz CEA. Das Stichwort, das dabei häufig fällt, ist Vertical Farming, wobei dies nur eine Möglichkeit der Ausgestaltung von CEA ist. Der entscheidende Vorteil von CEA: Von Beginn an erhalten die Agrarpflanzen, bislang in erster Linie Salate und Kräuter, aber auch erste Früchte, genau das, was sie für ein optimales Wachstum und Reifung benötigen.
Auch wenn hier Gemüse nicht mehr in klassischer Erde, sondern in Nährlösung wächst, so lassen sich auf diese Weise doch Produkte erzeugen, die in einem bisher nicht gekannten Maße sauber und biologisch erzeugt sind. Darüber hinaus werden in Zukunft Ernteausfälle etwa durch Hagel, Dürre oder Schädlingsbefall der Vergangenheit angehören. Weiterer Vorteil von CEA-Anwendungen: Sie lassen sich nahe an den Verbrauchern errichten. Die Transportwege werden kürzer, das Produkt kommt frisch zum Konsumenten.
Damit das alles möglich wird, ist ein massiver Elektronikeinsatz vonnöten. Ging es in der Vergangenheit noch darum, die Effizienz der klassischen Landwirtschaft etwa durch selbstfahrende Traktoren oder Saatroboter zu verbessern, sind die Hauptansatzpunkte der modernen kontrollierten Landwirtschaft vor allem der Einsatz von Licht während des Pflanzenwachstums, etwa durch Horticulture-LEDs und nach der Ernte durch den Einsatz blauer LEDs zur Reduzierung von Pilzbefall.
Kontrollierter Pflanzenanbau erlaubt auch eine Ernte rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche. In den lohnintensiven Industriestaaten rückt darum der Einsatz von Ernterobotern immer mehr in den Vordergrund. Erschwerend kommt hinzu, dass in einigen Ländern nur noch schwer Erntehelfer zu finden sind. Mit dem Einsatz der Robotertechnik hält damit im massiven Maße die Automatisierungstechnik in Form von Hard- und Software in die Landwirtschaft Einzug.
Wenn Sie mehr über die Entwicklungen und Trends beim Einsatz von Elektronikbauteilen und -subsystemen in der modernen, kontrollierten Landwirtschaft der Zukunft erfahren wollen, und warum sich Alexander Gerfer, CTO von Würth Elektronik eiSos, so stark für diese neue Form der Landwirtschaft einsetzt, lesen Sie das Interview der Woche und den Schwerpunkt »Agrartechnik« unseres E-Papers der Ausgabe 6-2023 mit folgenden interessanten Beiträgen: "Eine individuelle Salatpflanze für ein Sterne-Restaurant", "Vom Hackathon zum Ernteroboter Berry", "Kompromiss gefunden" und "Skalierung der vertikalen Landwirtschaft". Viel Spaß beim Lesen!