Für die Spezifikation einer Schottky-Diode ist es notwendig, die verschiedenen Ströme zu kennen, die im Aufwärtswandler auftreten. Der zeitliche Verlauf der Ströme ist in Bild 2 dargestellt. Es handelt sich dabei um folgende Größen:
Der durchschnittliche Eingangsstrom (Iin(avg)): Er ist gleichzeitig der Strom, der im zeitlichen Mittel durch die Schottky-Diode fließt, wenn sie in Durchlassrichtung betrieben wird.
Der maximale Spulenstrom (Ipk): Dieser Strom fließt durch die Schottky-Diode, wenn der MOSFET ausgeschaltet wird. Sein Wert klingt linear ab, wenn das Magnetfeld der Spule in seiner Stärke nachlässt, bis der MOSFET wieder einschaltet, um den nächsten Zyklus zu beginnen.
Der Ausgangsstrom (Iout): Dieser wird von dem ins System eingebauten Controller geregelt. Bei LED-Hinterleuchtungen liegt der Ausgangsstrom normalerweise zwischen 15 mA und 25 mA pro LED-Streifen.
Der maximale Spulenstrom Ipk des Aufwärtswandlers lässt sich durch Verwendung von Gleichung 2 berechnen. Gleichung 3 gibt den Wert von Iin(avg).
Efficiency = Wirkungsgrad des Hochsetzstellers. L = Drosselinduktivität. f = Schaltfrequenz des MOSFET.
Relevante Kenngrößen für die Wahl der Schottky-Diode
Es gibt zahlreiche Parameter, die bei der Auswahl einer Schottky-Diode für eine LED-Hinterleuchtung berücksichtigt werden müssen. Zu den wichtigsten zählen:
maximaler Durchlassstrom (Forward Current, IF): der maximale Gleichstrom, den das Gerät aufnehmen kann. Er steht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Werten von Ipk und Iin(avg).
maximale Sperrspannung (Peak Reverse Voltage, UR): Sie wird definiert als die maximale Spannung, die über der Diode in Sperrrichtung angelegt werden kann. Für die Implementierung eines Hochsetzstellers ist diese Spannung gleich der Ausgangsspannung des Aufwärtswandlers. Das Controller-Element des Aufwärtswandlers sollte in jedem Fall einen integrierten Überspannungsschutz beinhalten. Die Sperrspannung der Schottky-Diode sollte dann so nahe wie möglich am Schwellenwert des Überspannungsschutzes liegen, um den Wirkungsgrad des Hochsetzstellers nicht unnötig zu senken.
Stoßstromgrenzwert (Surge Non-Repetitive Forward Current, IFSM): der maximale Strom, den die Diode während einer Überspannungsbedingung schadensfrei leiten kann, wenn dieser in Form eines einzelnen Impulses auftritt.
Höchster periodischer Durchlassstrom (Repetitive Peak Forward Current, IFRM): der maximale Stromwert, den die Schottky-Diode leiten kann, ohne Schaden zu nehmen, wenn der Strom in Form von kontinuierlichen Impulsen auftritt. Er ist für eine Schottky-Diode immer geringer als der Stoßstromgrenzwert.
Sperrstrom (Reverse Current, IR) und Durchlassspannung (Forward Voltage, UF): Diese beiden Parameter sollten gemeinsam betrachtet werden. Halbleiterbausteine, die eine geringe Durchlassspannung aufweisen, haben heute meist einen vergleichsweise hohen Sperrstrom. Da die Schottky-Diode die meiste Zeit über in Sperrrichtung betrieben wird, hat der Sperrstrom eine beträchtliche Auswirkung auf die Verlustleistung der Diode. Es reicht deshalb nicht aus, allein auf eine möglichst geringe Durchlassspannung bei der Schottky-Diode zu achten. Ratsamer ist der Ansatz, die Parameter IR und UF gemeinsam zu kombinieren und dann zu bewerten, wie beide zur Gesamtverlustleistung der Diode beitragen. Zur Betrachtung der Verlustleistung können die beiden Gleichungen 4 und 5 herangezogen werden.