Murata baut neues MEMS-Werk

Für alle Einsatzbedingungen

8. Mai 2019, 11:45 Uhr | Engelbert Hopf
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Umgang mit der Wachstumsdynamik

Murata
Von der In-House-Entwicklung der MEMS und ASICs über die Produktion bis zum Packaging konzentriert sich in Vantaa Muratas gesamtes MEMS-Know-how.
© Murata

Als dritten Anwendungsbereich für die MEMS von Murata definiert Kaneko Industrieapplikationen. In diesem Applikationsbereich kommt es, wie der Murata-Manager betont, »auf ein hohes Maß an Stabilität in Bezug auf Zeit und Temperatur an, sowie exzellente Widerstandsfähigkeit gegen Schock und Vibration«. Zum Einsatz kommen hier vor allem Beschleunigungs- und Neigungssensoren, Gyroskope und Kombisensor-Module. Neben klassischen Einsatzfeldern wie Baggern, Agrarmaschinen und Gabelstapler gewinnen im Industriebereich zunehmend auch die Bauwerksüberwachung. Dabei geht es um die Überwachung der strukturellen Stabilität von Tunneln, Brücken oder Gebäuden. Aber auch die Einwirkung von Kräften auf Fundamente lässt sich auf diese Weise überwachen. Dass strukturelle Stabilität vor allem in einem erdbebengefährdeten Land wie Japan eine große Rolle spielt, versteht sich von selbst. In Zukunft dürften auch Anwendungen wie professionelle Drohnen und Lufttaxis zu den Einsatzorten von Murata-MEMS gehören.

Aktuell setzt das Unternehmen nach Auskunft des Marktforschungsinstituts IHS Markit etwas über 180 Millionen Dollar im MEMS-Bereich um. Der größte Teil davon entfällt auf das Automotive-Geschäft, gefolgt von Industrie- und Medizintechnikanwendungen. Im Automotive-Bereich gehört Europa aufgrund der hier ansässigen Automobilhersteller zum wichtigsten regionalen Absatzmarkt für Muratas MEMS, gefolgt von Japan und China. Einer der wichtigsten Wachstumstreiber im Automotive-Bereich ist für Kaneko das Thema ADAS/autonomes Fahren. »Um beide Ziele im gewünschten Umfang realisieren zu können, wird es nötig sein, auf intelligente Weise noch mehr Sensortechnik in das Auto einzubringen; das wird das Geschäft in den nächsten Jahren treiben.«

Um dieser Wachstumsdynamik gewachsen zu sein, investiert Murata Electronics Oy gerade in den Bau einer neuen Fab am Unternehmensstandort Vantaa. Ziel ist die Verdoppelung der Produktionskapazität. Produktionsstart soll 2020 sein. Aktuell werden in Finnland auf 6-Zoll-Wafern jährlich etwa 60Millionen siliziumbasierte kapazitive Sensorelemente produziert. Pro Wafer entstehen dabei bis zu 7000 MEMS-Sensoren. Als Kompetenzzentrum für MEMS-Technologie beherrscht Vantaa die gesamte Wertschöpfungskette: von der In-House-Entwicklung der MEMS und ASICs über ihre Produktion bis zum Packaging.


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