»Technisch und wirtschaftlich effektiv!«

DSF entwickelt Drohnenschutz für Flughäfen

5. Februar 2021, 17:23 Uhr | Heinz Arnold
Angela Kies, Leiterin der Abteilung unbemannte Luftfahrzeugsysteme bei der DFS und DDS-Projektleiterin: »Unser zentrale Ansatz für den Aufbau eines Schutzsystems vor unkooperativen Drohnen an Flughäfen führt sowohl zu einem technisch überzeugenden als auch wirtschaftlich sinnvollen System, das zu vertretbaren Kosten eingekauft und betrieben werden kann.«
© DFS

Wie sieht ein effektives Drohnenschutzsystem für Flughäfen aus? Angela Kies, die DDS-Projektleiterin der DFS erklärt, warum der DFS-Ansatz den Aufbau eines technisch und wirtschaftlich effektiven Systems ermöglicht.

Markt&Technik: Die DFS hat zwischen August und November vergangenen Jahres mit der Fraport AG und der Flughafen München GmbH Drohnen-Detektionssysteme von sechs Herstellern getestet. Was ist das Ergebnis?

Angela Kies, Leiterin der Abteilung unbemannte Luftfahrzeugsysteme bei der DFS und DDS-Projektleiterin: An dem Testprogramm zur Erprobung von Drohnen-Detektionssystemen, das wir im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums 2020 durchführten, haben sechs Unternehmen teil genommen. Insgesamt wurden rund 600 Missionen unter verschiedenen Bedingungen geflogen. Drohnen unterschiedlicher Bauarten und von unterschiedlichen Herstellern kamen zum Einsatz. Sie flogen einzeln oder auch in Gruppen. Im Moment arbeiten wir noch mit Hochdruck daran, die vielen ermittelten Daten auszuwerten, um zu endgültigen Ergebnissen zu kommen, die wir dann dem Bundesverkehrsministerium vorlegen können.

Es zeichnet sich aber bereits ab, dass kein Unternehmen das volle Spektrum abdecken kann?

Kein Sensorsystem kann alles und kein Unternehmen kann ein System liefern, das all unsere Anforderungen abdeckt.

Gibt es tatsächlich nur die sechs Unternehmen, die adäquate Systeme für die Detektion von Drohnen anbieten können und die am Testprojekt teilgenommen haben?

Grundsätzlich kommen mehr Unternehmen in Frage – es gibt weltweit eine große Zahl an möglichen Technologieunternehmen. Wir haben im Vorfeld der Tests mit den uns bekannten Anbietern Kontakt aufgenommen und um Informationen zu ihren Systemen gebeten. Aus den Rückläufen haben wir in einem geordneten Verfahren diejenigen ausgewählt, deren Technik wir dann bei den Tests einer näheren Betrachtung unterziehen wollten. Aus Gründen, die ich nicht kenne, konnten offenbar dennoch nicht alle in Frage kommenden Unternehmen teilnehmen. Wir stehen aber mit diesen Firmen in Kontakt, um sie ebenfalls mit einzubeziehen.

Welche Kriterien sind denn die Wichtigsten für die Auswahl des Systems?

Eine grundlegende Anforderung stellt das BMVI: Die Drohnen müssen in Richtung der Start- und Landebahnen von Flughäfen auf 18 km (10 nautische Meilen) und einer Höhe von 4000 Fuß sicher identifiziert werden, denn diese für den An- und Abflug relevanten Phasen sind besonders sensibel.

Zudem muss das System Drohnen sehr zuverlässig erkennen, ihre Flugbahn nachverfolgen und sicher unterscheiden können, ob es sich tatsächlich um eine Drohne und nicht beispielsweise um einen Vogel handelt. Ein weiteres nicht zu vernachlässigendes Kriterium sind die Kosten: Das System muss bezahlbar bleiben.
 

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