Man kategorisiert Jitterquellen als “begrenzt” oder “unbegrenzt”.
Der Gesamt-Jitter eines Signals (definiert als Phasenfehler) ist die Summe aller deterministischen und zufälligen Jitter-Komponenten, die das Signal beeinträchtigen.
Der deterministische Teil des Jitters ist die maximale Phasen- (oder Zeit-) Voreilung oder Verzögerung, die durch deterministische (begrenzte) Jitterquellen verursacht wird.
Der zufällige Teil des Jitters ist die Summe aller zufälligen Störsignale, die das Signal beeinträchtigen. Man geht davon aus, dass der zufällige Jitter einer Normalverteilung folgt und von deren Mittelwert und der Standardabweichung definiert wird.
Augendiagramm
In einem Augendiagramm werden alle Bitperioden eines erfassten Signals übereinandergelegt. Abbildung 1 zeigt das Prinzip in einer idealisierten Form.
Dieses idealisierte Augendiagramm zeigt sehr glatte und symmetrische Über-gänge an den beiden Kreuzungspunkten. In der Mitte eines großen, weit geöffneten „Auges” bezeichnet ein „x“ den idealen Zeitpunkt für das Abtasten eines Bits. An diesem Zeitpunkt sollte sich das Signal beruhigt haben und stabil auf High oder Low stehen. Bei einer Erfassung an diesem Zeitpunkt ist die Gefahr eines Bitfehlers am geringsten.
Abbildung 2 zeigt ein tatsächlich gemessenes Augendiagramm. Seine Form kann erheblich vom Ideal abweichen, aber gerade dadurch liefert es dem Ingenieur ohne komplizierte Messungen auf den ersten Blick eine Menge Informationen über das Messsignal:
In diesem realen Augendiagramm variiert die Amplitude der Grundlinie deutlich weniger als die Dachlinie, das Signal enthält also mehr Nullen als Einsen. Die Grundlinie besteht aus vier einzelnen Trajektorien, also folgen vermutlich vier Nullen aufeinander. Die Dachlinie zeigt maximal zwei Trajektorien, daher kann das Signal maximal zwei aufeinanderfolgende Einsen enthalten. Das Signal zeigt zwei unterschiedliche ansteigende und fallende Flanken, das zeigt, dass das Signal deterministischen Jitter enthält. Schließlich ist der Abstand der fallenden Flanken voneinander größer als der Abstand der ansteigenden Flanken, einige der Schnittpunkte schneiden unterhalb des Schwellenwerts. Das belegt ein verschobenes Tastverhältnis, die Nullen sind länger als die Einsen.