Wie reagieren die USA?

Tochter des Huawei-Gründers übernimmt Führung

6. März 2023, 6:15 Uhr | dpa ha
 Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou
Auf diesem von der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua veröffentlichten Bild winkt die Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou, als sie nach der Ankunft am internationalen Flughafen Shenzhen Bao'an in Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong aus einem Flugzeug steigt.
© Jin Liwang/Xinhua via AP/dpa

Meng Wanzhou, die Tochter des 78-jährigen Firmengründers Ren Zhengfei, und aktuell Finanzchefin von Huawei soll zum 1. April erstmals den rotierenden Vorsitz des Konzerns übernehmen.

Informierte Kreise bestätigten der Deutschen Presse-Agentur in Peking, dass damit eine Nachfolgeregelung für ihren Vater eingeleitet werden soll. Der Aufstieg der 51-Jährigen in die Konzernführung könnte die massiven politischen Vorbehalte in den USA gegen Huawei noch verstärken. Nach Presseberichten erwägt US-Präsident Joe Biden gegenwärtig, die Sanktionen gegen das Unternehmen zu verschärfen. Huawei könnte demnach der Zugang zu Halbleitern von wichtigen US-Zulieferern wie Qualcomm oder Intel ganz verwehrt werden. Die USA machen Sicherheitsbedenken geltend, die Huawei als unbegründet zurückweist.

Die Tochter des legendären Firmengründers wurde zur zentralen Figur in dem Konflikt mit den USA, als sie Ende 2018 auf Ersuchen der US-Justiz unter dem Vorwurf des Bankbetrugs zur Umgehung von Sanktionen gegen den Iran in Kanada festgenommen wurde. Drei Jahre lang wurde Meng Wanzhou in Vancouver unter Hausarrest gehalten und kämpfte juristisch gegen ihre Auslieferung an die USA.

China verschärfte den Druck auf Kanada, indem zwei Kanadier unter Spionageverdacht in China festgenommen wurden. Diplomaten sprachen von Geiselpolitik. Im September 2021 konnte Meng Wanzhou nach einem Deal mit den US-Strafverfolgern – im Gegenzug für die Freilassung der beiden Kanadier – in ihre Heimat zurückkehren, wo sie als Heldin gefeiert wurde. Das Kapitel wurde erst im vergangenen Dezember geschlossen, als die US-Ankläger das Gericht in New York aufforderten, den Fall zu den Akten zu legen.
 

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