Unternehmen riskieren Rechtsverstoß

Trotz EU-Vorgaben: Unternehmen bieten zu wenig KI-Schulungen

8. Juli 2025, 11:14 Uhr | dpa/sc
© AdobeStock

Seit Februar verpflichtet der EU AI Act Unternehmen dazu, ihre Mitarbeiter ausreichend zu qualifizieren, wenn sie im Job KI einsetzen. Nur ein Fünftel hat das bislang getan.

Diesen Artikel anhören

In deutschen Unternehmen arbeitet eine Mehrheit mit Künstlicher Intelligenz - aber ohne Schulung. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Bitkom. Nur ein Fünftel der Beschäftigten in Deutschland wurde bislang im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) fortgebildet.

70 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen bislang keine entsprechende Fortbildung angeboten wurde. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar Angebote, sie wurden aber bisher nicht genutzt. Befragt wurden 1.005 Personen ab 16 Jahren.

Die Ergebnisse stehen im Widerspruch zur geltenden EU-Verordnung: Der seit Februar 2025 gültige AI Act verpflichtet Unternehmen, die KI einsetzen, dafür zu sorgen, dass alle beteiligten Personen ausreichend qualifiziert sind. Dazu zählen neben fest angestellten Beschäftigten auch freie Mitarbeitende, Zeitarbeitskräfte und externe Dienstleister.

Die Nutzung Generativer Künstlicher Intelligenz wird die Berufspraxis von Ingenieurinnen und Ingenieuren von Grund auf verändern, zeigt eine Befragung der VDI/VDE-Gesellschaft für Mess- und Automatisierungstechnik (GMA). 75 % erwarten deutliche Effizienzsteigerungen, vor allem bei Routinetätigkeiten. Ein weiteres Resultat: 24% der befragten Fachkräfte erwarten durch KI signifikante Auswirkungen auf ihren Arbeitsalltag. 

Schulungen sollen Chancen und Risiken vermitteln

Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst betont die Bedeutung fundierter Kenntnisse im Umgang mit KI: „Wichtig ist, dass man die Tools richtig bedienen kann und auch über die Möglichkeiten und Grenzen der Technologie sowie über Datenschutz und Datensicherheit Bescheid weiß.“ Auch Unternehmen, die bislang keine KI einsetzen, sollten laut Bitkom Schulungen anbieten, da viele Beschäftigte KI-Tools bereits privat nutzen – auch im beruflichen Kontext.

Sorge vor Arbeitsplatzverlust durch KI

Die Umfrage zeigt zudem, dass 14 Prozent der Befragten fürchten, in Zukunft von einer KI vollständig ersetzt zu werden. 33 Prozent halten es für möglich, dass ihre Vorgesetzten künftig durch KI ersetzt werden könnten.


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu BITKOM e. V.

Weitere Artikel zu Arbeitswelt