Arbeiten im Ausland

Work-Life-Balance: Die größte Hürde für deutsche Expats

25. März 2025, 9:11 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Arbeiten, wo andere Urlaub machen - für viele Deutsche ist der Traum wahr geworden. Doch auch unerwartete Hürden müssen überwunden werden, zeigt eine aktuelle Umfrage der Neobank bunq unter 1.000 deutschen Expats. Die Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit etwa gelingt hierzulande oft besser.

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Neben der beruflichen Freiheit spielen auch mentale und finanzielle Aspekte eine entscheidende Rolle im Expat-Leben. 14,3 Prozent der Befragten gaben an, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit für sie die größte Herausforderung sei. Die kulturelle Integration hingegen wird von den meisten Expats als meist unproblematisch empfunden.

Mentale Belastung: Zwischen Freiheit und Einsamkeit

Zwischen Fernweh und Heimweh: Der neue Lebensstil eröffnet ungeahnte Möglichkeiten, fordert aber auch seinen Preis. Besonders die mentale Gesundheit leidet bei vielen Expats unter der Distanz zu Familie und Freunden. Laut der Umfrage kämpfen 40,5 Prozent der deutschen Expats mit psychischen Belastungen. Gleichzeitig berichten 35,9 Prozent der Befragten, dass ihnen das Leben im Ausland geholfen hat, stärkere soziale Bindungen aufzubauen oder einfacher Kontakte zu knüpfen. Familie und Freundschaften in Deutschland bleiben dennoch das meistvermisste Gut.

Finanzielle Aspekte und unerwartete Kosten

Finanzielle Stabilität ist für viele deutsche Expats ein wichtiges Thema. Während sich mehr als die Hälfte der Befragten finanziell gut aufgestellt fühlt, spart rund ein Drittel durch den internationalen Lebensstil sogar mehr Geld als zuvor. Dennoch sind unerwartete Kosten eine Herausforderung: Bankgebühren im Ausland stehen an erster Stelle, gefolgt von medizinischen Kosten und lokalen Steuern. Auch Datenroaming-Gebühren und Strafzahlungen für unbekannte Regelverstöße wurden als häufige Kostenfallen genannt.

Deutsche Eigenschaften fehlen den wenigsten

Sprachbarrieren? Neue Gepflogenheiten? Kein Problem. Doch was deutsche Expats wirklich vermissen, hat wenig mit Gewohnheiten zu tun. Besonders die direkte Kommunikation scheint für viele kein Verlust zu sein. Nur 1,2 Prozent der Befragten gaben an, sich nach diesem Kommunikationsstil zu sehnen. Hingegen werden deutsche Küche und Gesundheitsversorgung deutlich stärker geschätzt.

Weltweit planen 2025 rund 1,9 Millionen Deutsche den Sprung ins Ausland, so die Studie. 


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