Vorläufige Studienanfängerzahlen

Maschinenbau verliert, E-Technik stabil 

29. November 2023, 10:22 Uhr | Corinne Schindlbeck
Dr. Ing. Michael Schanz, VDE, kommentiert die vorläufigen Anfängerzahlen des Statistischen Bundesamtes in der Elektro- und Informationstechnik: »Sie bleiben auf sehr niedrigem Niveau.« 
© VDE

Das Statistische Bundesamt hat vorläufige Studienanfängerzahlen für das laufende Wintersemester 2023/2024 veröffentlicht. Im zweiten Jahr nacheinander ist die Zahl der Studierenden zurückgegangen, die der Erstsemester nach vier Jahren des Rückgangs aber wieder gestiegen. Es gibt einen Gewinner. 

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Die Gesamtzahl der Studierenden in Deutschland ist im zweiten Jahr in Folge gesunken. Ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes zufolge sind im laufenden Wintersemester 2023/2024 insgesamt 2.871.500 Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben.

Dies bedeutet einen Rückgang um 1,7 Prozent im Vergleich zum vorherigen Wintersemester und 2,5 Prozent weniger als vor zwei Semestern. Bis dahin war die Studierendenzahl seit dem Wintersemester 2007/2008 stetig angestiegen, wie Destatis mitteilte.

Der aktuelle Rückgang variiert je nach Hochschulart. An Universitäten, Fachhochschulen und Verwaltungsfachhochschulen ist die Zahl der eingeschriebenen Studierenden gesunken, während an Kunsthochschulen eine Zunahme zu verzeichnen ist.

Bei den Erstsemestern gab es hingegen nach Jahren des Rückgangs wieder einen Anstieg. Im Studienjahr 2023 (Sommersemester und Wintersemester zusammen) haben 479.300 Personen erstmalig ein Studium an einer deutschen Hochschule aufgenommen. Dies bedeutet laut vorläufigen Ergebnissen eine Steigerung der Erstsemesterzahl um 1,2 Prozent. Vor 2021 war die Erstsemesterzahl über vier Jahre rückläufig.

Das Statistische Bundesamt führt hauptsächlich demografische Ursachen für den Rückgang ins Feld. Die Corona-Pandemie hatte diese Entwicklung noch zusätzlich verstärkt, da die Zahl der ausländischen Studierenden, die zum Studium nach Deutschland kamen, vorübergehend stark zurückging.

Mehr Erstsemester in Informatik, deutliche Rückgänge im Maschinenbau 

Bisher liegen von Destatis für vier ausgewählte technisch orientierte Studienbereiche Informationen über die Zahl der Erstsemester im Studienjahr 2023 vor. Mit 42.800 schrieben sich 1,8 Prozent mehr Personen im Studienbereich Informatik ein als im Vorjahr. Im Studienbereich Elektrotechnik und Informationstechnik war die Zahl der Erstsemester mit 13.400 im Studienjahr 2023 gegenüber 2022 unverändert. Im Studienbereich Bauingenieurwesen ging die Zahl der Erstsemester im Vergleich zum Studienjahr 2022 um 2,2 Prozent auf 10.600 Personen zurück; in Maschinenbau/Verfahrenstechnik betrug der Rückgang 2,3 Prozent. 
Mit den 22.700 Studienanfängern im Studienjahr 2023 hat sich damit die Zahl der Erstsemester im Bereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik im Lauf der vergangenen zehn Jahre fast halbiert. 2013 hatten noch 41.700 Personen bei ihrer Ersteinschreibung ein Studienfach in diesem Bereich belegt.

Arbeitsmarktexperte Dr. Michael Schanz vom VDE ordnet die Ergebnisse für die Tech-Branche in Schlaglichtern ein: »Für das Studienjahr 2023 meldet das Statistische Bundesamt in der Elektro- und Informationstechnik praktisch unveränderte Erstsemesterzahlen. Demgegenüber gewinnt die Informatik leicht mit +1,8 Prozent; der Maschinenbau verliert 2,3 Prozent Erstsemester im Vorjahresvergleich. Die Anfängerzahlen in der Elektro- und Informationstechnik bleiben auf sehr niedrigem Niveau. Die Frauenquote bildet mit 19 Prozent das Schlusslicht unter vergleichbaren Fächern.« 

 


 


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