Homeoffice, Gleitzeit, digitale Meetings – welchen Einfluss hat die neue Arbeitswelt auf die Mobilität in Bayern? Eine aktuelle Studie im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) rechnet vor, wie sich die Arbeitswelt der Zukunft auf das tägliche Verkehrsaufkommen auswirkt.
Bis 2040 könnten demnach werktags rund fünf Millionen Wege entfallen – vor allem Fahrten zum Arbeitsplatz. Das entspricht einem Rückgang um zwölf Prozent im Vergleich zu einem Szenario ohne „New Work“.
Nicht nur die Menge der Wege verändert sich, auch deren Verteilung über den Tag. Wer flexibel arbeitet, startet später oder fährt zwischendurch. Die Studie erwartet dadurch eine Entzerrung der klassischen Berufsverkehrszeiten – mit möglichen Vorteilen für den öffentlichen Nahverkehr.
Auch die Wahl des Verkehrsmittels verschiebt sich: Der Anteil von Auto und Motorrad bleibt mit knapp 60 Prozent hoch, geht aber leicht zurück. Bus, Bahn, Fahrrad und Fußwege gewinnen an Bedeutung, wenn auch in kleinerem Umfang.
Für Städte, Kommunen und Verkehrsunternehmen entstehen daraus neue Anforderungen. Statt nur auf Ausbau zu setzen, geht es künftig stärker darum, bestehende Angebote klüger zu vernetzen – etwa durch bessere Umstiegsoptionen, flexible Taktungen oder neue Tarifsysteme.
Die vbw sieht in der Entwicklung durchaus Potenzial: Weniger Verkehr zu Stoßzeiten, mehr Optionen für individuelle Mobilität und eine Infrastruktur, die sich stärker am tatsächlichen Bedarf orientiert.