Employer Branding-Profis nehmen etwa die Integration neuer Mitarbeiter (»Onboarding«) ausgesprochen ernst, genauso wie die Gestaltung von Exit-Prozessen, also den Umgang mit ausscheidenden Mitarbeitern. Wer sich neuer Kräfte von Beginn an annimmt, schafft ein klares gemeinsames Werteverständnis sowie ein Maximum an Identifikation und Engagement, glaubt Kienbaum-Experte Dylla.
Dann kommt es manchmal sogar zum »Boomerang Hiring«: nicht wenige ehemalige Mitarbeiter heuern wieder beim Ex-Arbeitgeber an, wenn die Unternehmenskultur gestimmt hat. Nahezu zwei Drittel der befragten Topunternehmen legen viel Wert auf den Prozess und die Kommunikation beim Ausscheiden von Mitarbeitern. Für solche Benchmark-Unternehmen ist die Priorität damit fast doppelt so hoch wie für den Durchschnitt der Arbeitgeber. »Auch jeder ehemalige Mitarbeiter ist bewusst oder unbewusst ein Botschafter der Arbeitgebermarke«, sagt Dylla.
Wie nutzt man zufriedene Mitarbeiter zur gezielten Arbeitgeber-Markenkommunikation? In dem man sie schult und loslässt, zum Beispiel ins Web 2.0: Die HR-Kommunikation über persönliche Netzwerke spielt eine wichtige Rolle. Bereits rund Dreiviertel der Topunternehmen schulen laut Kienbaum Mitarbeiter gezielt, um sie nachhaltig als Markenbotschafter einzusetzen. »Das ist ein Erfolg versprechender Weg, gerade in der längst stark vernetzten Web-2.0-Welt«, sagt Florian Dylla. Zahlreiche Studienteilnehmer heben jedoch hervor, dass dies zugleich eine Herausforderung für die Zukunft ist: Sie streben an, die Potenziale im Bereich Social Media noch intensiver zur Zielgruppen-Interaktion und Markenführung zu nutzen und das (Linien-)Management weiter nachhaltig für das Führungsthema Employer Branding zu sensibilisieren und als Business-Partner zu gewinnen.