Meist wird der zweite Schritt jedoch vor dem ersten getan: Was machen die Konkurrenten, wie muss ich mich präsentieren, damit ich attraktiv werde für Top-Ingenieure? Dabei ist Employer Branding mehr als Logos, Werbesprüche und Hochglanz-Broschüren.
Die derzeitige Krisensituation ist hochexplosiver Stoff: Unternehmen stehen unter Druck, verändern sich, strukturieren um, wechseln Strategien und fusionieren. Wie sehr steht der Chef zu seinen früheren Aussagen? Bleibt er fair und berechenbar, menschlich? Zeigt er gerade jetzt Führungsstärke? Manager, die wissen, wofür sie stehen, die Orientierung geben und dabei authentisch und glaubwürdig sind und eine klare Haltung haben sind gerade jetzt für Employer Branding und die Unternehmensmarke wertvoll.
Viele Unternehmen verschenken wertvolle Möglichkeiten, um ihr Image als Arbeitgeber zu pflegen, weil sie die Potenziale des internen Employer Brandings nicht kennen bzw. ausschöpfen. Das hat die Benchmark-Studie »Internal Employer Branding« von Kienbaum Communications ergeben. Für die Studie hat die Employer-Branding-Beratung der Kienbaum-Gruppe 140 Entscheider aus dem HR-Management und der Unternehmenskommunikation von führenden Unternehmen in Deutschland befragt. »Führung, interne Kommunikation sowie die gute Verzahnung von internen und externen HR-Prozessen sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren für das Rekrutieren und Binden hoch qualifizierter Mitarbeiter«, bestätigt Florian Dylla, Berater bei Kienbaum Communications.
Bei 94 Prozent der identifizierten Benchmark-Unternehmen spielt das Topmanagement eine große bis sehr große Rolle in der Arbeitgebermarkenführung. Das ist sowohl in Großunternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern als auch bei klassischen Hidden-Champions mit rund 5.000 Beschäftigen der Fall. »Bei mehr als 80 Prozent unserer Employer Branding-Projekte ist das Thema Chefsache und direkt beim CEO angesiedelt. Wir spüren deutlich, dass die Unternehmen aus der Krise der Jahre 2001 und 2002 gelernt haben und Employer Branding hier genau richtig verstanden wird: als nachhaltige Führungsaufgabe, die nur in engem Schulterschluss zwischen Topmanagement, Personalbereich und Unternehmenskommunikation zum Erfolg werden kann«, sagt Studienleiter Dylla.