Es sei ein gefährlicher Irrtum, China nur als verlängerte Werkbank zu betrachten, wie es viele deutsche Unternehmen zurzeit noch tun: Sven Gábor Jánszky, Trendforscher und Direktor des 2b AHEAD ThinkTanks, warnt im Exklusiv-Interview mit der Markt&Technik eindringlich davor, China zu unterschätzen.
Drei Schlüsselelemente für den Aufstieg zu einem weltweiten Technologieführer seien dort im Überfluss vorhanden: Ressourcen, Daten und Geld. So sei es inzwischen in China für Startups leichter, an Kapital zu kommen, als in den USA. Jánszky organisiert regelmäßig Business-Reisen für mittelständische Unternehmen zu aktuellen Innovations-Hotspots weltweit und hat so direkten Kontakt zu unterschiedlichsten Startups.
Bei der Versorgung mit Ressourcen und Daten spielt die konsequente Industriepolitik der chinesischen Zentralregierung eine entscheidende Rolle. Entwickler selbstlernender Systeme könnten dort weitgehend frei von datenschutzrechtlichen Einschränkungen agieren; chinesische Unternehmen mit Potenzial würden mit allem ausgestattet, was sie brauchen, um Produkte zu entwickeln, zu verkaufen und sich nach Europa aufzumachen, so Jánszky. Entsprechend seien Entwicklungstempo und -dynamik etwa in Shenzen höher als im Silicon Valley. »Die Chancen sind sehr groß, dass chinesische Unternehmen spätestens in ein paar Jahren in ihrem Bereich die weltweit beste Technologie haben werden.«
Für Jánszky bietet die hochdynamische Entwicklung in China zugleich aber auch Chancen für deutsche Unternehmen: Sie sollten zum einen neue Kooperationsmöglichkeiten mit chinesischen Firmen nutzen, die sich auf den Weg nach Europa machen. Und zum anderen China als Standort für ihre eigenen Startups und Pilotprojekte prüfen: »Während man für einen Prototypen hierzulande drei Monate benötigt, braucht man in China eine Woche.« Zudem gäbe es ausgebildete Techniker »in Hülle und Fülle«. Das vollständige Interview mit Sven Gábor Jánszky lesen Sie hier.
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