Imec/NeuroGyn

Stimulation der Beckennerven

23. September 2021, 9:43 Uhr | Iris Stroh
Imec und NeuroGyn entwickeln gemeinsam ein Neurostimulationsgerät, das bei Störungen der Beckennerven helfen soll.
© imec

Das belgische Forschungszentrum imec und das Schweizer Medizintechnikunternehmen NeuroGyn arbeiten zusammen, um implantierbare Geräte für die Stimulation der Beckennerven zu entwickeln.

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In die Zusammenarbeit bringt NeuroGyn seine Expertise im Bereich Neurostimulation von Beckennerven ein. Das imec wiederum steuert sein im Holst Cenre aufgebautes Know-how im Bereich der drahtlosen Kommunikation und Stromversorgung mit sehr geringer Leistungsaufnahme bei, um die Lebensdauer der Stimulationsgeräte zu verlängern und gleichzeitig die Kosten zu senken. Nach der Entwicklungsphase ist eine klinische Validierung geplant.

Mit der Neurostimulation der Beckennerven können Unterleibs-/Genital-/Bein-Schmerzen, sexuelle Störungen und Bewegungseinschränkungen der Beine (zum Beispiel nach Hirnschlag) behandelt werden. Laut imec führen konservative Behandlungsmethoden nicht immer zu einer ausreichenden Linderung der Beschwerden und/oder sind häufig mit behindernden Nebenwirkungen verbunden (was in 60 Prozent der Fälle zum Abbruch der Therapie führt). Die Neurostimulation, bei der über Elektroden Stromimpulse gezielt an die Nerven abgeben werden, um deren Aktivität zu verändern, stellt hierzu eine wirksame Alternative dar. Die derzeitigen handelsüblichen Geräte für diese Therapie sind jedoch sehr groß, teuer und haben eine begrenzte Lebensdauer. Jetzt entwickeln die Imec-Forscher am Holst Centre einen neuen Neurostimulator, mit dem Ziel, ein Gerät zu realisieren, das sehr klein ist, sehr wenig Strom verbraucht und auch noch wieder aufladbar ist – alles Bereiche, in denen das imec eine ausgewiesene Expertise besitzt.


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