Die SoftBank Group wird Ampere, Entwickler von KI-Prozessoren für den Einsatz in Servern nach der Übernahme als hundertprozentige Tochtergesellschaft unter dem bisherigen Namen weiterführen.
Im Zuge der Übernahme verkaufen die Hauptinvestoren von Ampere – Carlyle und Oracle – ihre jeweiligen Positionen in Ampere. Zu den Kunden von Ampere gehören Google, Microsoft Azure, Oracle Cloud, Alibaba, Tencent, HPE und Supermicro.
8 Prozent an Ampere hält die zu SoftBank gehörende Arm, auf Basis deren Architektur Ampere die eigenen energiesparenden Prozessoren entwirft. Arm hatte bisher nur IP entwickelt, um es an Unternehmen zu verkaufen, die auf dieser Basis eigene Chips entwickeln. Den Umsatz erwirtschaftet Arm über Lizenzgebühren und Royalties.
Rene Haas , CEO von Arm, und Masayoshi Son, Chairman von SoftBank, sind sich offenbar einig, dass sich dies steigern ließe: Kürzlich hatte Arm mit einem Strategiewechsel für Furore gesorgt. Das Unternehmen will jetzt eigene Chips verkaufen, offenbar wurde bereits Meta als Kunde gewonnen. Dieses Jahr soll der erste eigene Arm-Prozessor auf den Markt kommen. Schon Anfang des Jahres hatte es Gerüchte gegeben, dass Arm Ampere übernehmen könnte, um die neue Strategie zu stärken. Masayoshi Son, Chairman von SoftBank, sah bereits im vergangenen Jahr die Ankunft der »künstlichen Superintelligenz« voraus, 2035 soll es seiner Ansicht nach soweit sein.
SoftBank und Ampere teilten nach den Worten von Renée J. James, CEO von Ampere, die KI-Vision und Ampere könne von der engen Zusammenarbeit mit führenden Technologieunternehmen in der SoftBank Group profitieren: »Die Übernahme ist ein tolles Ergebnis für unser Team, und wir freuen uns darauf, unsere AmpereOne-Roadmap für leistungsstarke Arm-Prozessoren und KI voranzutreiben.« Renée J. James hatte Ampere 2017 gegründet. Zuvor hatte sie 28 Jahre bei Intel gearbeitet, die sie 2016 als President verließ. In ihrer Anfangszeit bei Intel war sie Technical Assistant von Andy Grove gewesen. Außerdem war sie bei Carlyle beschäftigt und saß im Board von Oracle.
Die SoftBank Group will mit dem Kauf ihre Präsenz im KI-Umfeld ausbauen und ihre Position in diesem Schlüsselbereich verbessern, um schneller wachsen zu können. Im vergangenen Jahr hatte SoftBank den KI-Prozessor-Hersteller Graphcore übernommen. Außerdem hält das Unternehmen Anteile an ChatGPT-Entwickler OpenAI. Zusammen mit OpenAI und Oracle hat sich SoftBank am Stargate-Projekt der US-Regierung beteiligt, in das 500 Mrd. Dollar fließen sollen, um KI in den USA zu stärken. In Japan hat SoftBank zusammen mit Oracle das Joint-Venture Crystal Intelligence gegründet, um KI-Infrastruktur für Unternehmen zu entwickeln.
»KI erfordert sehr hohe Rechenleistungen«, sagt Masayoshi Son, Chairman und CEO der SoftBank Group Corp. »Die Expertise von Ampere in den Bereichen IC-Design und High-Performance-Computing wird dazu beitragen, unsere Vision zu beschleunigt umzusetzen und verstärkt unser Engagement in den Vereinigten Staaten.«
Gemäß den Bedingungen der Vereinbarung wird SoftBank Ampere für 6,5 Mrd. Dollar in bar übernehmen. Die Transaktion unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich behördlicher Genehmigungen, und wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 abgeschlossen.