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Quantum Futur-Programm 2018

26. März 2018, 12:08 Uhr | Paulina Würth
Quantum Futur-Award Gewinner v.l.n.r.: Benedikt Tratzmiller, Sven Bodenstedt, Carsten Robens, Felix Stürner, Daniel Riedel, Benedikt Weiler (BMBF).
© VDI Technologiezentrum GmbH, Martin Stollberg

Ab in die Zukunft: Das BMBF unterstützt die Quantenforschung mit einem Award für herausragende Studienarbeiten und einem Nachwuchsprogramm zur Quantentechnologie.

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Zum ersten Mal verliehen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Zentrum für integrierte Quantenwissenschaft und -technologie IQST den Quantum Futur-Awards. Vier junge Wissenschaftler konnten sich am Donnerstagabend über die Auszeichnungen für ihre exzellenten Arbeiten und ein Preisgeld von bis zu 6.000 Euro freuen. Prof. Dr. Tommaso Calarco, Vorstand des IQST, Universität Ulm lobte die innovativen Siegerarbeiten: »Ich bin beeindruckt von der hohen Qualität der eingereichten Bewerbungen für den Quantum Futur-Award.«

Die Preisträger in der Kategorie Masterarbeiten

Der erste Platz geht an Sven Bodenstedt von der Universität Stuttgart. Im Rahmen seiner im Dezember 2017 abgeschlossenen Masterarbeit hat er in Kooperation mit Seagate, einem führenden Hersteller von Festplatten, Quantensensoren in Diamant untersucht, die in der Lage sind, Magnetfelder und Temperaturen von Prototypen-Festplatten extremgenau zu charakterisieren und so einen entscheidenden Schritt für die Entwicklung zukünftiger Speichermedien zu leisten.

Mit dem zweiten Platz in der Kategorie der Masterarbeiten wird die Arbeit von Felix Stürner ausgezeichnet. In der an der Universität Ulm im Bereich Physik / Wirtschaftsphysik angefertigten Masterarbeit aus dem September 2017 geht es ebenfalls um Diamant – sogenannte Stickstoff-Fehlstellenzentren (NV-Zentren) werden hier als neuartige Sensoren genutzt. Aktuell ist Stürner Doktorand bei der Robert Bosch GmbH auf dem Gebiet der Quantentechnologie.

Die Preisträger in der Kategorie Dissertationsarbeiten

Der erste Platz geht an Carsten Robens. Seine Promotionsarbeit hat er im Februar 2017 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn abgeschlossen. Es ist ihm gelungen, den Stand der Forschung auf dem Weg zum Quantencomputer mit neutralen Atomen ein Stück weit voranzubringen. Das Kernstück seiner Arbeit ist eine neue Methode, die einzelne Atome abhängig von ihrem internen Zustand transportiert und dadurch eine bisher beispiellose Kontrolle über die Position von Atomen in sogenannten polarisationssynthetisierten optischen Gittern ermöglicht. Zurzeit setzt Herr Robens seine wissenschaftliche Arbeit am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA fort.

Mit dem zweiten Platz in der Kategorie der Dissertationsarbeiten wird die Arbeit von Daniel Riedel ausgezeichnet, die im Dezember 2017 an der Universität Basel beendet wurde. Das Ziel seiner Dissertation war es, die Photonen-Ausbeute von einzelnen NV-Zentren zu verbessern, da diese das größte Hindernis auf dem Weg zu einer technologischen Anwendung von NV-Zentren darstellt. NV-Zentren haben ein sehr großes Anwendungspotential in der Quanteninformationsverarbeitung. Auch Herr Riedel ist nach seiner Promotion in der Wissenschaft geblieben und arbeitet an der Universität Basel an der Entwicklung eines Diamant-Raman-Lasers.

Zusätzlich vergaben die jungen Akademieteilnehmer ihren eigenen Akademiepreis an Benedikt Tratzmiller.

Quantum Futur-Programm 2018

Um die Entwicklung und Zukunftsperspektiven der Quantentechnologie sichtbar zu machen, startete das BMBF gemeinsam mit der Fachcommunity das Quantum Futur-Programm, zu dem neben dem Award auch die Quantum Futur-Akademie gehört. Eine Praxiswoche bietet Studierenden der Ingenieur- und Naturwissenschaften aller deutschen Hochschulen jährlich die Möglichkeit, einen exklusiven Einblick in die Praxis der angewandten Quantentechnologie zu gewinnen.


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