Tensor AI Solutions

KI transparenter und nachhaltiger gestalten

25. Juli 2023, 8:00 Uhr | Tobias Schlichtmeier
v.l.n.r.: Florian Schinnerling, Marco Trenti, Dr. Timo Felser und Dr. Niklas Rach mit dem Roboter Tenso auf der Automatica.
© Tensor AI Solutions

Tensor AI Solutions ist eine Ausgründung der Universität Ulm. Das Startup hat sich auf erklärbare und zuverlässige KI-Applikationen spezialisiert. Die Systeme sind individuell auf Kunden zugeschnitten und erfüllen bereits jetzt zukünftige gesetzliche Anforderungen der EU nach dem sogenannten AI-Act.

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Um KI sicher und vertrauenswürdig zu machen, hat die Europäische Union eine gesetzliche Regelung auf den Weg gebracht, die die Entwicklung und Nutzung von KI reguliert: den EU-AI-Act. Diese Verordnung, die voraussichtlich im nächsten Jahr in Kraft treten wird, verbietet Anwendungen, die mit inakzeptablen Risiken verbunden sind. Anwendungen, die mit hohen Risiken einhergehen, unterliegen strengen Auflagen, was die Transparenz und Nachvollziehbarkeit angeht. Genau hier setzt das Startup Tensor AI Solutions an: Das Ausgründungsunternehmen der Universität Ulm hat eine transparente und erklärbare KI-Technologie entwickelt, die den geforderten Transparenzpflichten bereits jetzt gerecht wird.

Anwendungsbereiche und -felder für den Einsatz von KI, die unter diese »Hochrisiko«-Kategorie fallen, reichen vom autonomen Fahren über die automatisierte Kreditvergabe bis hin zu KI-basierten Diagnose- oder Therapieverfahren in der Medizin. »Sobald die KI-Verordnung in Kraft getreten ist, braucht es für die Entwicklung und den Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Hochrisiko-Kategorie umfassende Qualitätssicherungs- und Risikomanagementsysteme. Konkret heißt dies: Entscheidungsvorgänge und Datenqualität müssen fortwährend dokumentiert und transparent gemacht werden«, erklärt Florian Schinnerling, CFO von Tensor AI Solutions.

In der Regel können herkömmliche KI-Methoden wie neuronale Netze Transparenz und Erklärbarkeit nicht gewährleisten. »Mit unserer KI-Technologie kann jederzeit nachvollzogen werden, auf welcher Grundlage das System Entscheidungen trifft und in welcher Weise einzelne Entscheidungen von verschiedenen Parametern beeinflusst wurden«, sagt Dr. Timo Felser, CEO von Tensor AI Solutions. So lassen sich unerwünschte Tendenzen oder »Voreingenommenheiten« (Bias) von automatisierten Systemen transparent aufklären und unterbinden. Schon heute werden beispielsweise in Personalauswahlverfahren KI-gestützte Systeme eingesetzt, und nicht immer kann nachvollzogen werden, nach welchen Kriterien hier Auswahlentscheidungen getroffen wurden.

Der Schwerpunkt von Tensor AI Solutions liegt aktuell noch auf den Branchen Handel, Prozessindustrie und Produktion, wobei sich die KI-Technologie des Unternehmens problemlos in anderen Branchen anwenden lässt. Ein weiterer Nutzervorteil der KI-Applikationen des Startups ist die effiziente Ressourcennutzung. Die transparente KI-Analyse deckt auf, welche Daten für einen Prozess tatsächlich relevant sind, wodurch bis zu 80 Prozent an Ressourcen eingespart werden können. Für die gleiche Rechenaufgabe wird weniger Rechen- und Speicherleistung gebraucht, was Prozesse nicht nur beschleunigt, sondern auch Strom und Energie spart. Zum Leistungspaket des Startups gehört außerdem die individuelle Systemintegration der maßgeschneiderten KI, bei der die Performanceleistung spezifisch an die Hardware angepasst und optimiert wird.

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