Alle Wege führen nach "Rome"

AMD stellt neue EPYC-Prozessoren für Cloud-Anwendungen vor

8. August 2019, 1:00 Uhr | Frank Riemenschneider
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

AMDs neue EPYC-Prozessoren der 2. Generation

Der 7-nm-Prozess N7 von TSMC liefert gegenüber der in 12 nm bei Globalfoundries gefertigten ersten Generation neben der doppelten Transistordichte bei gleicher Leistungsaufnahme eine um 1,25x höhere Taktfrequenz bzw. bei gleicher Rechenleistung die halbe Leistungsaufnahme. Die restlichen Verbesserungen kommen von Verbesserungen der Zen-2-Mikroarchitektur, die wir im Detail später in diesem Artikel erläutern.

Epyc “Rome” kommt wie die Tabelle zeigt mit 8, 12, 16, 24, 32 und 64 Cores und  Multi-Threading. Die Prozessoren laufen in Zwei- und Einsockelsystemen. Single-Socket-Server kommen bei Cloud-Dienstleistern und Web-Hostern immer mehr in Mode. Insbesondere für Storage bieten sich diese Ausführungen mit ihren 128 PCIe-Lanes an. AMD behauptet, mit EPYC den gesamten heutigen 2-Sockel-Markt mit Ein-Sockel-Produkten adressieren zu können.

Auch als Gastsystem für GPU-Karten ist Epyc eine geeignete Wahl. Es ist ohnehin die Idee von AMD, dass für rechenintensive Aufgaben eine oder mehrere GPU-Karten oder FPGA-Beschleuniger besser geeignet sind als aufwendiges AVX512 im Prozessor selbst. Stattdessen verwendet man den Die-Platz lieber für mehr Cores.

Mit insgesamt 8 Speicherkanälen bietet AMD eine maximale Speicherunterstützung von 4 TB pro Sockel. Jede CPU unterstützt 128 PCIe 4.0.-Leitungen mit einer maximalen Übertragungsrate von 512 GB/s. Alle PCIe-Leitungen können für I/O-Geräte wie SATA-Laufwerke oder Netzwerkports oder aber auch als Infinity Fabric-Verbindungen zu anderen Geräten verwendet werden. Mit maximal 16 DDR4-3200-Anbindungen in einem Dual-Prozessorsystem hat sich die Speicherbandbreite um 45 % auf maximal 410 GB/s vergrößert. Die Epyc-Server sind damit auch speziell für Storage-Systeme mit vielen NVMe-Laufwerken geeignet, da sich jeder x16-Link auch noch aufspalten lässt und man z.B. vier x4-NVMe-SSDs mit doppelt so hoher Transferrate wie bei PCIe-3.0. anbinden kann.

ModellCores/
Threads
fmax Basis/Boost (GHz)TDP (min/max in W)L2-Cache (MB)L3-Cache (MB)Preis in $
Epyc 774264/1282,25/3,4225/240322566950
Epyc 770264/1282,0/3,35165/200322566450
Epyc 7702 P64/1282,0/3,35165/200322564425
Epyc 764248/962,3/3,3225/240241924775
Epyc 755248/962,2/3,3165/200241924025
Epyc 754232/642,9/3,4225/240161283400
Epyc 750232/642,5/3,35165/200161282600
Epyc 7502P32/642,5/3,35165/200161282300
Epcy 745232/642,35/3,35155/180161282025
Epyc 740224/482,8/3,35165/200121281783
Epyc 7402P24/482,8/3,35165/200121281250
Epyc 735224/483,1/3,2155/180121281350
Epyc 730216/323,1/3,3155/1808128978
Epyc 7302P16/323,0/3,3155/1808128825
Epyc 728216/322,8/3,2120/150864650
Epyc 727212/242,9/3,2120/150664625
Epyc 72628/163,2/3,4155/180464575
Epyc 72528/162,8/3,2120/150464475
Epyc 7252P8/162,8/3,2120/150464450

 

Das Lineup von AMDs EPYC-Prozessoren der 2. Generation. Die "P"-Derivate sind Ein-Sockel-Systeme. Alle Derivate können über 8 Kanäle DDR4-3200 ansprechen und haben 128 PCIe-4-Leitungen. Verglichen mit Intels Xeon-Platinum-Chips soll der 32-Core-Prozessor von AMD 29 % billiger als Intels 28-Core-Prozessor sein, sein 24-Core-Derivat 57 % billiger und sein 16-Core-Derivat 69 % billiger.


An der Spitze sitzt der EPYC 7742 mit 64 Cores und 128 Threads, einer Basisfrequenz von 3,2 GHz und einer Boostfrequenz von 3,4 GHz. Abhängig von der Verteilung der Software auf die Cores sollte die CPU bei Nutzung von weniger als 9 Cores mit der Boost-Frequenz betrieben werden, obwohl andere Faktoren wie die lokalisierte Temperatur im Core dies beeinflussen können.


  1. AMD stellt neue EPYC-Prozessoren für Cloud-Anwendungen vor
  2. AMDs neue EPYC-Prozessoren der 2. Generation
  3. Die CPUs in EPYC V2: Eine Analyse von AMDs Zen-2-Mikroarchitektur
  4. Fazit

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