Die Agilex-FPGA-Architektur basiert auf Intels FinFET-Prozesstechnologie der dritten Generation mit 10-nm-Strukturen. Sie ist mit der neuesten Generation von Hyper-Registern ausgestattet, eine Schlüsselkomponente der zweiten HyperFlex-Generation. Die Hyper-Register werden im gesamten FPGA über alle Routing-Strukturen innerhalb des Kerns und auch an den Eingängen der Funktionsblöcke eingesetzt. Diese Register bieten eine wichtige Voraussetzung für das Pipelining von Designs, um die optimale Leistung zu erzielen. Damit lässt sich der Signalpfad beschleunigen und die Gesamtlatenzzeit reduzieren. Im Gegensatz zu früheren Generationen beschleunigen die Hyper-Register nicht nur Designs, die für HyperFlex optimiert wurden, sondern auch Designs, die nicht für die Architektur optimiert wurden.
Die Agilex-FPGAs verfügen auch über verbesserte DSP-Blöcke mit variabler Präzision und unterstützen jetzt neben Single-Precision-Floating-Point (FP32) aus früheren Generationen auch Half-Precision-Floating-Point (FP16) und BFLOAT16 (BF16). Damit sind Rechenleistungen von bis 40 TFLOPs (FP16 oder BF16) oder bis zu 20 TFLOPs (FP32) möglich. Dank des neuen Vierfach-9×9-Festkommamodus können auch KI-Berechnungen beschleunigt werden.
Chiplets
Traditionelle monolithische FPGA-Architekturen integrieren typischerweise Hard IP, um einzelne Funktionen wie Transceiver, Speicher und I/O zu beschleunigen. Diese werden auf demselben Die wie die programmierbare Logik hergestellt, was Kompromisse erforderlich macht und somit oft die Gesamtleistung einschränkt. Intel setzt bekanntlich zunehmend auf einen Chiplet-Ansatz, um diese Kompromisse nicht mehr eingehen zu müssen, denn mit Chiplets ist es möglich, dass die verschiedenen Funktionsblöcke mit den für sie optimalen Halbleiterprozessen hergestellt werden können.
Genau das nutzt Intel auch für seine Agilex-FPGAs. Beispiele für Chiplet-Funktionalitäten sind PCIe Gen 5, 112-Gbit/s-PAM-4-Transceiver und andere Transceiver-Typen sowie Cache-kohärente Schnittstellen zu den Xeon-Prozessoren, kundenspezifische I/O- und benutzerdefinierte Rechenfunktionen. Diese Kombination von Chiplets wird in einem einzigen Gehäuse mit dem FPGA-Die integriert, um eine programmierbare Lösung zu liefern, die genau die von der Anwendung geforderten Leistungsmerkmale erfüllt.
Zur Kombination der verschiedenen Chiplets in ein Gehäuse nutzt Intel beispielsweise seine selbst entwickelte Embedded-Multi-Die-Interconnect-Bridge (EMIB), die Altera (von Intel gekauft) schon bei seinen Stratix-10-Bausteinen genutzt hat.
Agilex-Varianten
Es sind drei verschiedene Agilex-Serien geplant:
Die Software zur Entwicklung steht bereits zur Verfügung, erste Komponenten sollen im dritten Quartal vorliegen.