Mit dem S5D9 ist jetzt eine einfache Möglichkeit zur Migration vom S7G2 gegeben, denn in Hinblick auf Security-, HMI- und Safety-Funktionen und diversen IP-Blöcken sind die beiden Controller identisch. Nur zur Erinnerung: Die S1- und S3-Familie basieren auf 130-nm-Strukturen, laufen mit 32 bis 48 MHz und brauchen bis zu 5 V. Ingenhaag: »Trotzdem kann der Entwickler problemlos zwischen den einzelnen Familien hin- und herspringen. Wir haben in allen Controllern aus allen Familien die Hardware so implementiert, dass der API-Aufruf derselbe bleibt. Wurde eine Funktion weggelassen, fängt die API das ab.«
Darüber hinaus steht den Entwickler eine Richtlinie zur Migration zur Verfügung, damit sie darauf achten, welche Gehäuse und Peripherals gewählt werden müssen, damit eine Migration problemlos läuft. Renesas ist der Überzeugung, dass eine einfache Migration für viele Kunden ein entscheidender Punkt bei der Auswahl einer Mikrocontroller-Plattform darstellt. Ingenhaag: »In vielen Fällen will der Entwickler einerseits eine kostengünstige Variante realisieren, andererseits eine für High-End-Anwendungen. Dank der einfachen Migrationsmöglichkeiten bei Synergy kann er in beiden Fällen dieselbe Software verwenden, in dem einen Fall läuft sie eben auf dem S5 und in dem anderen auf dem S7.«
Die Software-Umgebung wird ständig ausgebaut
Neben der Vervollständigung der Hardware hat Renesas die Beta-Version von SSP 1.2 vorgestellt. Im März 2017 soll die vollständig qualifizierte Goldversion kommen. Sie wartet mit zwei wichtigen Neuerungen auf: einem Boot- und Downloader, wodurch Entwickler einfacher Firmware-Updates OTA im Feld durchführen können, und Power-Profiles. Ingenhaag: »Die Power-Profiles sind auf unsere Hardware optimiert. Der Entwickler kann über einen API-Aufruf den Controller in einen Energiesparmodus versetzen. Dabei werden die Taktraten automatisch optimal heruntergefahren, Peripherals abgeschaltet etc., der Entwickler muss sich um nichts mehr selbst kümmern.«
Darüber hinaus kündigt Renesas ein WiFi-, ein DALI- und Audio-Framework an und unterstützt ab sofort C++. Das Wireless-Framework wird im ersten Schritt zwei WiFi-Module unterstützen, danach sollen noch andere Funkstandards wie beispielsweise BLE dazukommen. Ingenhaag: »Der Entwickler kann in unserem Software-Konfigurator einfach einen der zwei WiFi-Module auswählen. Er muss sich nicht um Treiber kümmern und sich auch nicht den Stack besorgen, weil der schon integriert ist.« Auf der VSA-Seite sind ebenfalls einige Veränderungen zu sehen. So wurde vor kurzem das VSA-BACnet für die S7G2-Gruppe vorgestellt, die einen Plug-and-Play-Zugriff auf den BACnet Stack (ISO16484-5) von CS-Lab ermöglicht. Wie alle VSAs steht das neue BACnet VSA als Evaluierungs-Bibliothek kostenlos auf der Synergy-Galerie zum Download bereit. Das VSA lässt sich dann unter Kontrolle der Werkzeugpalette der Synergy-Plattform mit einfachen Drag-and-Drop-Funktionen in SSP-Projekten verwenden. Bei der Entwicklung des BACnet VSAs kam die vor kurzem vorgestellte „e2 Studio ISDE v5.0“ zum Einsatz. Das VSA setzt auf dem SSP auf und wurde auf dem „Renesas Synergy SK-S7G2 Starter Kit“ getestet.
Nach einer erfolgreichen Evaluierung des BACnet VSA im Rahmen eines Synergy-Plattform-Projekts können Entwickler eine kommerzielle Lizenz direkt bei der CS-Lab GmbH in Krefeld erwerben. Ebenfalls neu ist ein VSA mit G3-PLC-Protokoll-Stack, das in Kürze vorgestellt wird. Damit können Systementwickler ihre Entwicklung auf G3-PLC-Basis unmittelbar auf der API-Ebene beginnen. Das VSA für G3-PLC kann zusammen mit allen anderen Elementen für das vom SSP benötigte Profil sowie weiteren VSAs genutzt werden. Die Single-Chip PLC-Modem-Lösung unterstützt alle PLC-Protokollstandards wie PRIME 1.3.6 und PRIME1.4 mit voller Frequenzband-Abdeckung sowie G3-PLC für alle weltweiten Frequenzbänder einschließlich CENELEC A, FCC und ARIB.
Für komplexere IoT-Anwendungen können Systementwickler mit dieser Lösung auch eine Zweiwegekommunikation implementieren. Dank eines integrierten Analog-Frontends und verbesserter DSP-Algorithmen, die für spezielle Breitband-Störprofile ausgelegt sind, bietet das VSA eine gute Signalqualität, einen weiten Dynamikbereich und eine gute Störunempfindlichkeit. Die Verbesserungen beim e2-Studio umfassen u.a. eine neue Eclipse-Version (4.5) und neue Möglichkeiten, wie Synergy konfiguriert werden kann. Beispielsweise kann der Entwickler jetzt Projekte aus der Entwicklungsumgebung exportieren und sie in das eigene System einpflegen. Darüber hinaus wurde auch der Pin-Konfigurator verbessert, z.B. können jetzt in CSV-Dateien alle Pin-Konfigurationen abgelegt werden. Darüber hinaus ist der IAR Embedded Workbench jetzt in der Synergy-Plattform enthalten.