»Mit der Capella-Akquisition haben wir Neuland betreten«

Vishay investiert in den Ausbau der Fertigungskapazitäten

20. November 2014, 17:15 Uhr | Engelbert Hopf
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»Mit der Capella-Akquisition haben wir Neuland betreten«

Das dürfte unter anderem die für Übernahmen zur Verfügung stehenden Mittel weiter anschwellen lassen. Mit HolyStone Polytech und Capella Microsystems sind Sie dieses Jahr zweimal am Markt aktiv geworden, in zwei völlig unterschiedlichen Bereichen.

Mit der Übernahme von HolyStone Polytech haben wir uns vor allem Polymer-Technologie für den Tantal-Bereich ins Haus geholt und werden jetzt in unseren Entwicklungs-Labors in Israel und Japan daran gehen, diese Technologie in Produkte umzusetzen, die uns bisher gefehlt haben. Capella ist ein Fabless IC-Design-Haus, das sich auf den IR- und Opto-Bereich spezialisiert hat. Hier waren wir bisher teilweise auf die Zusammenarbeit mit externen Spezialisten angewiesen, und das in einem Bereich, der etwa allein im IR-Sektor derzeit rund 10 Prozent unseres Umsatzes ausmacht und mit dem wir erhebliche Wachstumserwartungen verbinden. Unsere Aufgabe ist es jetzt, das Know-how und die Fähigkeiten der dortigen Spezialisten für uns nutzbar zu machen. Ich bin überzeugt davon, dass diese Akquisition für unser Industrie- und Automotive-Geschäft in Zukunft noch sehr wichtig werden dürfte. 

Sie sagten, Capella war eine eher ungewöhnliche Akquisition für Vishay. International Rectifier ist ja jetzt vom Markt, aber wäre ein solcher Deal für Vishay überhaupt möglich?

So tiefe Taschen wie Infineon haben wir nicht. Wenn wir uns für einen Zukauf im großen Stil entscheiden würden, dann läge das Maximum wohl bei 1 Milliarde Dollar. Und das müsste dann auch funktionieren, einen zweiten, oder dritten Schuss in dieser Größe hätten wir dann kaum noch, ohne die solide finanzielle Basis von Vishay zu schwächen.  

Angesichts dieser ökonomischen Rahmenbedingungen dürfte es sich dann eher um eine Akquisition im Bereich passiver Bauelemente handeln, große Halbleiterhersteller dürften mehr als 1 Milliarde kosten.

Es gäbe da durchaus interessante Kandidaten, mit denen wir uns auch beschäftigt haben, aber bei einer Akquisition dieser Größe wären naturgemäß auch die Überschneidungsfelder, angesichts unseres breitgefächerten Portfolios ziemlich groß. In Einzelfällen würden Sie sich mit einem solch großen Wurf auch übergroße Schulden beim Übernahmekandidaten einkaufen. Ich bestreite den Reiz einer solchen großen Akquisition, die Vishay noch einmal einen großen Schritt nach vorne bringen würde, überhaupt nicht, aber dafür müssen viele Faktoren stimmen. Solange dieser „Weiße Wal“ nicht auftaucht, werden wir darum weiterhin durch Akquisitionen unser Produkt- und Technologie-Portfolio punktuell weiter ausbauen und im Übrigen auf internes Wachstum setzen. Interessant wäre beispielsweise eine weitere Verstärkung im Bereich Magnetics oder bei Spezial-Widerständen.  


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  3. 180 Millionen Dollar in den Ausbau Ihrer Fertigungskapazitäten?

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