Auch weil damit neue Technologien ins Unternehmen kommen?
Sie spielen auf die GaN-Technik an, und, ja – hier ist IR weiter als wir. Schon deshalb bringt uns die Übernahme einen großen Schritt voran. Die GaN-Komponenten werden wir inhouse fertigen. Denn das Produktions-Know-how ist ein Differenzierungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb, und das wollen wir niemanden verraten. Auf Basis der GaN-Technik werden wir die Baugröße von Netzteilen deutlich reduzieren und ihre Effizienz erhöhen. Denken Sie nur an die Flachbild-TVs der neusten Generation. Da definiert die Stromversorgung die Tiefe der Geräte. Mit unseren Produkten können sie bald noch deutlich flacher werden!
Was aber allein die 3-Millarden-Dollar-Übernahme nicht rechtfertigen würde.
Nein, da kommt natürlich mehr dazu: Erstens ist der Standort nahe dem Silicon Valley sehr interessant. Eine Zeit lang schien es, als ob dieser etwas an Attraktivität für reine Halbleiterfirmen eingebüßt hätte, das hat sich jetzt aber geändert. Hier sitzen Pioniere für Zukunftsthemen wie Industrie 4.0 oder Elektromobilität. Wir werden mit der Übernahme globaler und rücken sehr nah an dieses Innovationszentrum, nicht aus Selbstzweck, sondern um zu lernen und Marktveränderungen früh aufzuspüren. Zweitens können wir künftig viele der Technologien in unseren sehr effizienten Frontends und auch auf 300-mm-Dünnwafern fertigen. Außerdem werden wir die Forschungs- und Entwicklungsressourcen bündeln, dadurch schneller werden und mehr Themen abdecken. Darüber hinaus ist IR sehr stark bei kleineren Kunden und Distributoren aufgestellt, was unserer Kundenstruktur sehr schön ergänzt. Insgesamt können wir unser Produktportfolio und unseren Handlungsspielraum erweitern. Ich denke, dass die Strategie hinter der Übernahme inzwischen von allen Stakeholdern, auch vom Kapitalmarkt, verstanden wird.