Globalpress electronics Summit 2009

20. April 2009, 12:42 Uhr | Frank Riemenschneider, Elektronik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Der ewige Kampf: FPGAs gegen ASICs

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Der ewige Kampf: FPGAs gegen ASICs

Bleibt die programmierbare Logik ewig in einer Nische kleben oder gibt es neue Märkte im Konsumer-Bereich? Die Marktforschungsfirma Gartner-Group stellte ihre Sicht auf die Zukunft von FPGAs und ASICs dar.

Bryan Lewis, Vice President bei Gartner, führte aus, dass sich die programmierbare Logik 2008 wesentlich besser geschlagen hat als der Gesamthalbleitermarkt: Altera wuchs um 8,8 Prozent, Marktführer Xilinx um 5,4 Prozent und Actel sogar um 11,2 Prozent (von einer im Vergleich zu Altera und Xilinx allerdings geringen Basis). Lediglich Lattice verlor 3,1 Prozent, was mit der Restrukturierung des Unternehmens zu tun hat.

Die Frage ist jedoch, wie schlägt sich die programmierbare Logik gegen ASICs? Seit Jahren hören die FPGA-Hersteller nicht auf darzulegen, wie nach und nach immer mehr Marktanteile von ASICs gewonnen wurden.

Damit ist laut Lewis erstmal Schluss. Im Jahr 2007 wuchs der ASIC-Markt um 4,9 Prozent, während die FPGAs 3,2 Prozent verloren, 2008 schrumpften die ASICs um 2,7 Prozent, während der FPGA-Umsatz um 5,5 Prozent zulegte. 2009 wird für ASICs ein Verlust in Höhe von 25,9 Prozent erwartet, während die FPGAs 16,8 Prozent verlieren. Ab 2010 sollen dann beide wieder zulegen können – die ASICs allerdings stärker als die FPGAs.

Laut Lewis würde es für die FPGAs ohne den 3G-Rollout in China 2009 noch viel düsterer aussehen. Die programmierbare Logik bleibt erstmal in einer 3,6-Mrd.-Dollar-Nische, während ASIC-Umsätze 24 Mrd. Dollar betragen und die von ASSPs sogar 69 Mrd. Dollar.


2009 verlieren ASICs und FPGAs. Ab 2010 sollen beide Märkte wieder wachsen, die ASICs stärker als die FPGAs. Quelle: Gartner Group.

In einem Expertenpanel folgte Dave Greenfeld von Altera seinem CEO John Daane und sagte einen Einbruch des ASIC-Geschäftes auf Grund des schrumpfenden Konsumermarktes vorher. Kapil Shankar, CEO von SiliconBlue, widersprach: »Der Konsumermarkt läuft gut, es gibt eine Menge Design-Wins.« Shankar hofft, weitere Marktanteile von ASICs genau in diesem Konsumermarkt zu gewinnen, wo es auf niedrige Kosten und wenig Leistungsaufnahme ankommt. SiliconBlue’s SRAM-basierende FPGAs nehmen lediglich 20 µW auf und kosten zwischen 1 und 3 US-Dollar.

Rich Kapusta von Actel führte aus, dass Actels Flash-basierende Igloo-FPGAs sogar nur 2 µW aufnehmen und damit die energiesparendsten FPGAs überhaupt sind: »Unsere Flash-basierenden Produkte wuchsen 2008 um 38 Prozent. Wir sind das ARM der FPGA-Welt.«

Fazit der Elektronik: Wenn die programmierbare Logik überhaupt noch einmal auf den Weg zurückfinden will, ASICs Jahr für Jahr Marktanteile abzujagen, scheint es nur über den Weg »Energiesparen und niedrige Kosten« zu gehen, statt immer mehr hartverdrahtete Funktionalität in die FPGAs zu integrieren. Hiermit wird die Differenzierung zwischen FPGA und ASIC nämlich schrittweise immer geringer.


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