Fahrzeugvernetzung mit 5G?

Der Zeitvorteil ist verspielt

10. Mai 2019, 8:19 Uhr | Iris Stroh
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Das mit der V2X-Kommunikation wird noch etwas dauern...

Das hat Toyota überzeugt, hier heißt es, dass mittlerweile schon über 100.000 Fahrzeuge mit der Kommunikationstechnik auf der Straße fahren, aber auch GM setzt auf die Technik. In Deutschland wurde das Thema ebenfalls aufgegriffen, und zwar von VW. Auf der Website heißt es: »Warum auf den 5G-Mobilfunkstandard warten? Schon 2019 läutet Volkswagen eine neue Ära des vernetzten Fahrens ein: Mit Car2X und WLANp können Fahrzeuge direkt untereinander und mit ihrer Umwelt kommunizieren – und so für mehr Sicherheit sorgen.«

Und hat sich daran etwas geändert? Fragt man bei VW nach, erklärt Jens Bobsien, Produktkommunikation Marke Volkswagen Kommunikation Innovation, Technologie und Design (Ltg.), aber ganz klar: »Volkswagen hält an der ursprünglichen Planung der Einführung dieser Technologie für das Jahr 2019 nach wie vor fest.« Wobei VW schon immer betont hat, dass 5G später natürlich auch eine Option wäre.
Wiese sieht den zeitlichen Vorteil immer noch, weil, wie gesagt, das Netz noch nicht einmal aufgebaut ist. Doch Adlkofer glaubt, dass jetzt einfach Marktkräfte entscheiden. China setze ganz klar auf 5G, und das im chinesisch üblichen Stil: ranklotzen. Adlkofer: »In Shanghai gibt es 5G, dort können Sie Test-Cases durchführen und die Autos rumfahren sehen. Und dasselbe gilt für Japan. China schafft einfach Fakten. Wir verkaufen 27 Mio. Fahrzeuge in China, in Europa sind es 12 oder 13 Mio. Das sind Fakten, die für sich sprechen.«

Ob 802.11p damit der Vergangenheit angehört, dem widerspricht Adlkofer, aber richtig gut sieht es für den Standard gerade nicht aus. Speziell auch, wenn man jüngste Presseberichte liest. Da heißt es, dass Toyota seine Pläne zur Installation der DSRC-Technologie (Dedicated Short Range Communications) in seinen Fahrzeugen aufgibt. Stattdessen werde sich das Unternehmen auf die 5G-Kommunikation konzentrieren. Toyota war der weltweit erste Automobilhersteller, der bereits 2015 Fahrzeuge mit DSRC verkaufte und vermarktete. Toyota hatte in einem Brief an die Federal Communications Commission (FCC) weiter erklärt, dass das Unternehmen leider keine wesentlichen Produktionsverpflichtungen von anderen Automobilherstellern gesehen habe. Dann wird das mit der V2X-Kommunikation wohl doch noch etwas dauern.


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