Der auf dem Prozessor-Die integrierte Grafikcontroller „Intel HD Graphics 3000“ (bzw. „HD Graphics 2000“ bei i3- und Celeron-Varianten) wurde an vielen Stellen entscheidend verbessert und kann sich inzwischen durchaus mit der Leistung von diskreten Grafikcontrollern messen. Von MSC durchgeführte Benchmark-Messungen (siehe Kasten) zeigen auch bei der Grafikbeschleunigung im Vergleich zu Vorgängertypen erstaunliche Leistungszuwächse. Die bereits beschriebene Turbo-Boost-Technologie, bei der auch die Taktfrequenz des Grafikcontrollers kurzzeitig von 650 MHz auf 1,2 GHz erhöht wird (z.B. beim i7-2715QE), trägt dazu erheblich bei. DirectX 10.1 für Windows und OpenGL 3.0 für Linux werden unterstützt, und auch im Videobereich wur-den entscheidende Verbesserungen durch hardware-gestütztes Full-HD-Video-Encoding und -Decoding erreicht.
Zum Anschluss von hochauflösenden Displays sind neben VGA und LVDS (24 bit, Dual Channel) noch drei digitale Displayschnittstellen vorhanden, die entweder als Display Port oder als HDMI-/DVI-Interfaces mit einer Auflösung von bis zu 2.560 × 1.600 Bildpunkten genutzt werden können. Da die derzeit gebräuchlichste COM-Express-Steckerbelegung, Type 2, diese modernen Schnittstellen nicht kennt, werden beim MSC-Produkt die Anschlüsse gemultiplext auf die PEG-Signale herausgeführt und können dann z.B. über eine passive Adapterkarte am PEG-Slot eines geeigneten Baseboards abgegriffen werden (Bild 3).
Neu ist auch, dass bei Sandy Bridge der interne Grafikcontroller parallel zu weiteren Grafikkarten betrieben werden kann. So wurden im Testbetrieb bereits Systeme mit zwei zusätzlichen Grafikkarten und insgesamt sechs Displays gezeigt.
Good-bye, BIOS
Auch bei der Boot- und Initialisierungs-Firmware gibt es einen Umbruch. Das alte BIOS aus den 80-er Jahren, bei Desktops und Laptops bereits weitgehend abgelöst, verschwindet auch aus dem Embedded-Bereich und wird durch UEFI ersetzt. Intels EFI-Initiative (Extensible Firmware Interface), bereits vor einigen Jahren gestartet, hat sich nun durchgesetzt und wird als UEFI (Unified EFI), von einer breiten Firmengruppe unterstützt, in den Markt gebracht. Auf den ersten Blick für den Benutzer vielleicht gar nicht erkennbar, bringt UEFI doch einiges an Vorzügen und Möglichkeiten, die im Laufe der Zeit auch immer mehr nutzbar sein werden. Für den Hersteller bringt der Umstieg vor allem den Vorteil, dass dessen Entwickler endlich in C/C++ programmieren können anstatt in Assembler, wie beim BIOS noch größtenteils nötig. Sie können auch auf EFI-Treiber, die die Hersteller von Prozessoren und I/O-Controllern zur Verfügung stellen, zurückgreifen und müssen nicht mehr jedes Register selber programmieren. Dies soll zu schnelleren Anpassungen bei neuen Hardware-Generationen führen und die Betriebssicherheit erhöhen.
Erste Betriebssysteme wie Linux und Windows 7 (64-Bit) unterstützen bereits das neue EFI-Boot-Verfahren, welches durch Parallelisieren der Treiberinitialisierungen eine erhebliche Beschleunigung des Boot-Prozesses bringen kann. Daneben werden aber auch weiterhin alle alten BIOS-Schnittstellen über ein integriertes Compatibility Support Module (CSM) angeboten, um die Kompatibilität zu wahren.
Für den Anwender bringt UEFI neben dem schnelleren Boot-Prozess unter anderem die Unterstützung für Festplatten mit mehr als zwei Terabyte und die Möglichkeit, aus der Firmware heraus eine Benutzeroberfläche und Anwendungen zu starten. Eine eigenständige EFI-Shell, die, ohne das Betriebssystem zu booten, BIOS-Updates durchführen, Diagnoseprogramme ausführen oder einen Browser starten kann, bietet vielfältige Möglichkeiten in Support- und Servicefällen. Das neue MSC CXB-6S ist mit Aptio ausgestattet, der UEFI-Lösung von American Megatrends Inc. (AMI).