Neben dem Russland-Embargo ist aufgrund des Konfliktes auch das Geschäft mit der Ukraine zumindest teilweise zum Erliegen gekommen, wie Carsten Bier, CEO von Recom, berichtet: »Wir haben in der Vergangenheit viel in die Kernkraft- und Militärbranche in der Ukraine geliefert, das ist inzwischen fast völlig zum Erliegen gekommen. Es gibt zwei, drei große Kunden in der Ukraine, die Stückzahlen bewegen, aber die sind abhängig von der Regierung.«
In die Ukraine gingen nach dem Bericht des ZVEI im Jahr 2013 ca. 0,4 Prozent der deutschen Elektroexporte. Dies entspricht einem Wert von 666 Mllionen Euro. Gegenüber 2012 gingen die Ausfuhren 2013 um 20,5 Prozent zurück, gegenüber dem Spitzenjahr 2007 mit einem Ausfuhrwert von 1,1 Milliarden Euro sogar um 40,9 Prozent. 2013 nahm die Ukraine damit nur Platz 42 im Abnehmerranking der deutschen Elektroausfuhren ein. Das Produktspektrum der deutschen Lieferungen in die Ukraine entspricht weitestgehend dem der Exporte nach Russland, allerdings spielt im Geschäft mit der Ukraine auch die Informationstechnik eine gewisse Rolle. Auch die Ausfuhren in die Ukraine erlitten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mit –36,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 223 Millionen Euro starke Einbußen.