Winzling als Revolutionär

Indoor-Ortung mit Beacons

3. November 2014, 16:10 Uhr | Karin Zühlke
Die Beacon-Technologie eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Drahtlos-Technologien wie NFC, WiFi und GPS mit zahllosen neuen Applikationsmöglichkeiten.
© Rutronik

Große Begeisterung - »kleiner« Auslöser: Nur 20 mm misst ein Beacon. Trotzdem kann er etwas Außergewöhnliches: Er ermöglicht die dezimetergenaue Ortung auch innerhalb von Gebäuden. Beacon-Vorreiter war Apple, ein Referenzkit bietet Nordic Semiconductor, Support gibt es von Rutronik.

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Mit Hilfe von Beacons werden Passagiere per Smartphone bald durch den Flughafen ans richtige Terminal navigiert, an der Bushaltestelle erfahren Wartende, wann die nächsten Busse fahren und ob sie Verspätung haben. Beim Gang durch das Museum erscheint auf dem Tablet nicht nur alles Wissenswerte zu Künstler und Werk, sondern auch ein Quiz für die Kinder«, berichtet Bernd Hantsche, Bereichsleiter Funktechnologien von Rutronik.

Bernd Hantsche, Rutronik
Bernd Hantsche, Rutronik: »Beacons sind nicht nur Zukunftsvisionen, sondern immer häufiger Realität.«
© Rutronik

Im Supermarkt erhält der Einkäufer an der Käsetheke die Käse-Sonderangebote, an der Wursttheke die für die Wurst. Allergiker bekommen Angaben zu Inhaltsstoffen, Süßschnäbel die Specials aus der Süßwarenabteilung. Anschließend wird der Einkäufer zu der Kasse dirigiert, an der am wenigsten los ist. Zu Hause verbindet sich das Smartphone automatisch mit dem Fernseher, so dass der via Handy bedient werden kann; im Schlafzimmer stellt es sich automatisch auf Lautlos. Und beim Verlassen des Hauses, wenn das Smartphone die Verbindung zu den heimischen Beacons verliert, schalten sich die Lichter aus und die Alarmanlage an. In der Industrie dienen Beacons etwa zur Zeit- und Positionserfassung, der Identifizierung von Mitarbeitern für den Betrieb von Maschinen, zum Diebstahlschutz wertvoller Maschinen, Geräte oder Materialien wie auch für die Bereitstellung von Bedienungsanleitungen oder Fehlerreports. Doch Beacons sind laut Hantsche nicht nur Zukunftsvisionen, sondern immer häufiger Realität: »Apple hat ebenso wie Burger King und Starbucks seine Filialen in den USA mit den Minisendern ausgestattet, das Marseiller Shoppingcenter »Les Terrasses du Port« hat mit 250 Beacons die nach eigenen Worten »größte Beacon-Installation Europas« umgesetzt. Die amerikanische Baseball-Liga MLB hat sie in Stadien platziert, z.B. um Fans auf bessere Sitzplätze hinzuweisen, und PayPal nutzt sie, um Bezahldienste auch in der realen Welt anzubieten.«

Leuchtsignale auf Basis von Bluetooth Low Energy

Die Beacons - auf Deutsch »Leuchtfeuer« – sind kleine Transmitter, die auf Bluetooth Low Energy (BLE) basieren. Das Protokoll ermöglicht einen energieeffizienten Funkbetrieb, so dass eine CR1632-Knopfzelle den Beacon monatelang mit Strom versorgen kann. »Über eine Reichweite von gut 100 Metern sendet dieser lediglich seine Identität (ID) an das Empfangsgerät – das kann ein Smartphone oder Handheld-Gerät sein, aber auch ein Fahrzeug oder eine Maschine, die mit einem entsprechendem Nordic-Chip ausgestattet ist«, führt Hantsch aus. Der Empfänger ruft die mit der ID des Beacon verknüpfte Information über eine App oder Direktservices aus der Cloud ab. Dies können Daten sein, die dann auf dem Display des Smartphones erscheinen, oder auch Aktionen, die das Empfangsgerät ausführt, z.B. eine Internetseite oder ein Formular öffnen, seine Einstellungen ändern oder eine WLAN- oder GPRS-Verbindung herstellen.


  1. Indoor-Ortung mit Beacons
  2. Evaluationskit für Eigenentwicklungen

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