Die österreichische Wirtschaftsministerin Schramböck hält es für höchst gefährlich, wenn europäische High-Tech-Unternehmen ins Ausland verkauft werden.
»Wenn Qualcomm ARM übernehmen würde, so wäre das der Super-GAU für die europäische Elektronikindustrie«, sagte die österreichische Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck anlässlich der Pressekonferenz von AT&S, auf der AT&S bekannt gab, bis 2025 rund 500 Mio. Euro in den Aufbau eines F&E-Zentrums für die Entwicklung von IC-Substraten und Packaging-Techniken zu stecken. »Deshalb habe ich bei der Kommission Einspruch erhoben, auch Frankreich und Italien sind schon mit dabei.« Ähnlich schätzt sie den Kauf von Siltronic – »den letzten Wafer-Produzenten in Europa!« – durch die taiwanische GlobalWafers ein. »Wir müssen unsere Schätze schützen, das werde ich auch mit EU-Kommissar Thierry Breton anlässlich unsers Treffens am 27. Oktober besprechen. Investitionskontrolle ist unbedingt erforderlich!« Sicherlich sei dies ein Spagat zwischen Offenheit und Naivität – und dementsprechend schwierig.
Isolation hilft auch nicht weiter
Davon ist auch Hannes Androsch überzeugt, der neben der steierischen Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und CEO Andreas Gerstenmayer ebenfalls an der Pressekonferenz teilnahm: »Es ist nicht zielführend, sich zu isolieren, wenn man rückständig ist. Eine defensive Politik ist langfristig der Niedergang. Wir müssen also in die Offensive gehen und in Schlüsseltechnologien investieren!«