productronica 2017 mit SEMICON Europa

»Wir zeigen, welche Chancen Europa bietet!«

27. Oktober 2017, 11:44 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wo in Europa die Musik spielt

Denn in Europa tut sich einiges: Immerhin hat Bosch den Bau einer neuen Wafer-Fab angekündigt, ST Microelectronics, Infineon und GlobalFoundries bauen die Kapazitäten kräftig aus. Auch unter den Anwendern der Chips herrscht Aufbruchsstimmung: Die Elektrifizierung der Antriebe und das autonome Fahren beschert dem Automotive-Markt einen Umsatzsprung von 28 Mrd. Dollar heute auf über 300 Mrd. Dollar in 2020: »Da sind enorme Wachstumschancen drin, gerade weil Europa und vor allem Deutschland in diesen Sektoren führend sind. Selbst wenn neue Mitspieler in diesem Markt aus den USA oder China auftauchen, wird die Industrie hierzulande weiter kräftig wachsen und für die Halbleiterhersteller bieten sich folglich in Europa ebenfalls sehr große Chancen. Folglich werden wir das im Rahmen unseres Vortragsprogramms auf der Messe thematisieren«, so Laith Altimime.  

Die weitere Stärke von Europa liegt in den Back-End-Prozessen, vor allem Packaging. Hier genauso wie in den vorher genannten Gebieten sind Forschungsinstitute wie IMEC, LETI und die Fraunhofergesellschaften aktiv. Altimime »Das ist ein in der Welt einmaliges Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk.« Auch im Backend werden deshalb in Europa nach seinen Worten einige der wichtigen Technologien und Roadmaps definiert. »Die Wachstumsraten sind hier zweistellig, das ist für die globale Industrie sehr attraktiv.« Kein Wunder, dass die SEMI dem Thema auf der SEMICON Europa eine eigene Vortragsreihe widmet.

Aber auch auf der übergeordneten Ebene der Automatisierung und Vernetzung nimmt Europa einen führenden Platz ein. Ein Beispiel dafür, wie Industrie 4.0 funktioniert, war schon früh in IC-Fabs zu bewundern. »Jetzt geht es darum, die Fabs global zu vernetzen«, erklärt Altimime. Und wie in den anderen Industrien auch, werden auf Basis des industriellen IoT ganz neue Geschäftsmodelle entstehen. Denn die führenden Halbleiterhersteller müssen das neue Equipment und die neuen Fabs finanzieren können. Bei Kosten bis 20 Mrd. Dollar für eine neue Fab – wie Morris Chang von TSMC kürzlich erklärte – müssen alle neue Wege gehen. Auch das dürfte ein Thema sein, das in München ausführlich besprochen wird.


  1. »Wir zeigen, welche Chancen Europa bietet!«
  2. Wo in Europa die Musik spielt
  3. ASML: Die Rolle der Lithografie

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