Was sehen Sie als die größten Innovationstreiber der Elektronik im Fahrzeugbau, wie z.B. Sicherheit, Verlässlichkeit, Effizienz usw.?
Ich denke, all diese Faktoren werden die Innovation in der Fahrzeugelektronik fortwährend weiter beflügeln. Rückblickend war der Gedanke der Effizienz mit der Entwicklung der Kraftstoff-Einspritzsysteme die ursprüngliche Triebfeder. Mit dem Schwinden unserer fossilen Kraftstoffreserven und weiter steigenden Gaspreisen scheint es einen ersten Ansatz dafür zu geben, dass Verbraucher nicht mehr nach dem noch kraftstoffsparenderen Fahrzeug verlangen oder dass diese Entwicklungen von den Fahrzeugherstellern nicht mehr als im Mittelpunkt stehend angesehen werden. Sicherheit war, mit der Entwicklung von Systemen wie Airbags und Antiblockiersystemen, die nächste Triebfeder. Die Entwicklung selbstfahrender Systeme bedeutet lediglich, die Latte für die Sicherungsanforderungen höher zu legen – was wiederum Hand in Hand geht mit weiter steigenden Anforderungen an die Zuverlässigkeit, auf die das Hauptaugenmerk in der Systemphilosophie selbstfahrender Fahrzeuge gelegt wird. Mit unserem “immer online” befindlichen Lebensstil und der beginnenden “Smart Home”-Vernetzung ist “Smart Car” der logische nächste Schritt. Das erfordert neue Elektronik und neue, auf eine höhere Belastbarkeit ausgelegte Technik, um sicherzustellen, dass die Elektronik weiterhin einwandfrei arbeitet.
Wie ist Ihr Ausblick auf die Elektronikfertigung im Bereich Automotive, betrachtet aus der Perspektive eines Anbieters von Schutzlacken?
Die besonderen Herausforderungen in Bezug auf die Zuverlässigkeit von Elektronikkomponenten im Fahrzeugbau wird auch in Zukunft dazu führen, dass neue chemische Systeme und Prozesse entwickelt werden, um eine höhere Belastbarkeit der elektronischen Systeme zu unterstützen. Schutzlacke sind auch weiterhin ein Hauptbestandteil im Werkzeugkasten, wenn es um höhere Belastbarkeit geht, allerdings vielleicht nicht exakt in der Form wie bisher.
Electrolube wird auch künftig eine entscheidende Rolle an der Spitze dieser Innovationen spielen. Ohne Zweifel werden Lösemittelemissionen irgendwann in der Zukunft noch stärker reguliert werden. Somit erwarte ich, dass VOC-freie Beschichtungsmaterialien die neuen normalen Materialien werden. Ich erwarte, dass die Anforderungen an die Belastbarkeit der Elektronikbaugruppen noch anspruchsvoller werden und ein höchstmögliches Maß an Leistungsfähigkeit und Schutzwirkung erfordern. Auf Grund der “aus weniger mehr herausholen”-Philosophie unserer Gesellschaft erwarte ich außerdem, dass der Bedarf an Lackierprozessen mit höherer Leistungsrate, mit kürzeren Durchlaufzeiten, höherer Fertigungsgeschwindigkeit und einem höheren Maß an Automatisierung ganz alltäglich werden wird.
Electrolube auf der productronica 2015: Halle A4, Stand 466