Luftgetragene Stoffe filtern

Das muss Absaug- und Filtertechnik leisten

19. April 2018, 9:49 Uhr | Stefan Meissner, ULT
Beispiel Patronenfilter in einem Absaug- und Filtersystem für Laserprozesse
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Schadstoffe aus Fertigungsprozessen können drastische gesundheitliche Auswirkungen haben. Um gesundheitlichen Schutz und hohe Arbeitsqualität zu gewährleisten, muss Absaug- und Filtertechnik verschiedene Anforderungen erfüllen.

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Auch wenn es oftmals als lästiges Übel erscheint, so sollten Fertiger den Arbeits- und Gesundheitsschutz im produzierenden Unternehmen nicht unterschätzen. Fertigungsprozesse werden zunehmend kompliziert und die entstehenden Schadstoffe immer kleiner und exotischer: Heute lassen sie sich nicht mehr mit bloßem Auge entdecken, weil die Partikelgrößen entstehender Stäube und Rauche längst im Nanobereich angekommen sind.

Auswirkungen haben Schadstoffe – gleich welcher Größe – stets auf Mensch, Maschine und Umwelt. Mitarbeiter, die langfristig wegen Krankheit ausfallen, haben zusätzlich zur humanen Komponente ebenso ökonomischem Einfluss auf Unternehmen und Maschinen, die aufgrund von Verschmutzungen nicht präzise fertigen. Wartungsarbeiten, Nachproduktionen und schließlich Imageverlust und sinkende Nachfrage sind nur die primären negativen Effekte. 

Diese Faktoren führen zu einer steigenden Nachfrage im Bereich der Absaug- und Filtertechnik, die nicht nur zuverlässig die Anlagen und die Gesundheit der Arbeitnehmer schützt, sondern auch den veränderten Prozessparametern Rechnung trägt. Die Absaug- und Filtertechnik bedient nahezu alle Verfahren, die im produzierenden Gewerbe anzutreffen sind. Über Verbindungs- und Trenntechniken, Oberflächenbearbeitungen wie Bohren, Sintern oder Fräsen, den Einsatz von Flussmitteln bis hin zu Produktionsverfahren wie 3D-Druck oder Rapid Prototyping mittels Lasern, Löten, Schweißen und Kleben – all diese Prozesse generieren Schadstoffe, die teilweise drastische gesundheitliche Auswirkungen haben können.

Übersicht über Staubpartikelgrößen
Übersicht über Staubpartikelgrößen
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Gefahrstoffe am Beispiel Laserrauch

Laser kommen in steigendem Maße bei der Bearbeitung von Metallen oder Kunststoffen zum Einsatz, etwa beim Bohren, Schweißen, Schneiden, Gravieren und Sintern. Die bei der Metallbearbeitung beispielsweise freiwerdenden Stäube können unter anderem Schwermetalle enthalten, die sich im menschlichen Körper anreichern können. Bei der Bearbeitung legierter Metalle werden die enthaltenen Teilsubstanzen frei, etwa Nickel, Chrom oder Kobalt. Organische Materialien werden pyrolysiert, wodurch ebenfalls hochgiftige Substanzen wie Dioxine oder Chlorwasserstoff entstehen können. Laserrauch beinhaltet zudem Feinstaub, der im schlimmsten Fall zu Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen und zu einem erhöhten Krebsrisiko führen kann.

Von der Arbeitsqualität durch permanente Rauch- und Geruchsbelästigung abgesehen, schädigen Verschmutzungen und chemische Reaktionen der Produkte die Maschinen. Vor allem im Bereich feinmechanischer Arbeiten, bei denen die Präzision längst im Mikrometer-Bereich angekommen ist, ist jede Art von Beeinflussung durch Partikel zu vermeiden.


  1. Das muss Absaug- und Filtertechnik leisten
  2. Gesetzliche Regelungen
  3. Erfassung der Gefahrstoffe

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