EMV-optimierte Kabelverschraubungen

Tausende Bürstenhärchen schirmen ab

30. März 2016, 14:49 Uhr | Alfred Goldbacher
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Zwei Messmethoden ermitteln die Wirksamkeit

Wie gut eine Abschirmung ist, lässt sich mit zwei Methoden messen:

  • Triaxial-Messmethode: Sie ist geeignet für Steckverbinderpaare und geschirmte Kabel. Der maßgebliche Messparameter ist hier die Schirmdämpfung; daraus berechnet sich der Kopplungswiderstand. Die Methode beschreibt, wie gut die Abstrahlung beziehungsweise Einstrahlung von feldgebundenen Störungen unterdrückt wird.
  • Messung des Ableitwiderstandes: Geeignet ist sie vorrangig für Kabelverschraubungen; sie ermittelt, wie gut Störungen, die sich auf dem Schirm befinden, auf eine Masse-Ebene, etwa in einem Schaltschrank, abgeleitet werden.

Beide Methoden sind nicht direkt vergleichbar, sodass Anwender immer schauen müssen, nach welcher Methode gemessen wurde. Laborversuche bei Lapp jedenfalls zeigen, dass der Ableitwiderstand für Kabelverschraubungen aussagekräftiger ist.

Die Schirmdämpfung der Skintop Brush ist im relevanten Frequenzbereich bis 10 MHz durchgehend gut; sie erreicht Werte von etwa 110 dB
Bild 3. Die Schirmdämpfung der Skintop Brush ist im relevanten Frequenzbereich bis 10 MHz durchgehend gut; sie erreicht Werte von etwa 110 dB.
© U.I. Lapp

Lapp-Schirmungen sind besonders dicht

Das EMV-Zentrum Diehl Aerospace hat bestätigt, dass die Abschirmung von EMV-optimierten Kabelverschraubungen wie der Skintop MS-M Brush gegenüber herkömmlichen Lösungen deutlich besser ist. Dessen Schirmdämpfung liegt, wie Bild 3 dokumentiert, im Frequenzbereich zwischen 0,01 und 10 MHz konstant bei -110 dB.

Getestet wurde auch die Stromtragfähigkeit. Sie wird für den Worst Case geprüft, falls Fehlströme über die EMV-Kontaktierung fließen. Die Prüfung der Stromtragfähigkeit erfolgt in Anlehnung an EN 60204-1 beziehungsweise VDE 0113T.1 mit einem Strom von maximal 20 A bei 50 Hz. Die MS-M25-Brush-Version wurde nicht nur mit diesem Prüfstrom, sondern mit einem erhöhten Strom von 50 A geprüft. Dieser Belastung zum Trotz konnte keine nennenswerte Erwärmung der Kabel­einführung festgestellt werden. Die niederohmige, 360° umlaufende EMV-Kontaktierung der MS-M-Brush-Reihe hat außerdem bewirkt, dass während der Prüfung die Spannung lediglich um 44 mV abgefallen ist.


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