Schnittstellen

Neukonzeption elektro-optischer Wandler

4. November 2013, 16:46 Uhr | Von Rainer Bussmann
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Ansätze für ein Neukonzept

Komplettlösung  für den Lichtwellenleiterteil der elektro-optischen Wandler
Komplettlösung für den Lichtwellenleiterteil der elektro-optischen Wandler
© Harting Deutschland

Für die Neukonzipierung ging der Steckverbinderhersteller vom Status quo der im Markt vorgehaltenen Lösungen aus. Bislang lagen für die Anbindung von Lichtwellenleitern an kupferbasierte Systeme keine steckbaren und nach Schutzklasse IP65/67 gekapselten Lösungen vor, die zudem im Bedarfsfall an neue Anforderungen angepasst werden konnten. Die Ursache dafür liegt unter anderem an den spezifischen technischen Bedingungen beim Einsatz von E/O-Wandlern – Normen fehlen hier. Die Steckvarianzen bei den im Feld eingesetzten Transceivern waren deshalb auf der Steckseite kaum oder nur mit sehr hohem Aufwand auszugleichen.

Zum anderen sind die Anforderungen für den Außenbereich sehr hoch. Kompakte Lösungen, die den Anforderungen der Schutzklasse IP65/67 entsprechen, waren bislang am Markt nicht erhältlich. Der Schutz vor Außeneinflüssen hat jedoch absoluten Vorrang – vor allem, um die Integrität der Daten und die Sicherheit der Datenübertragung zu gewährleisten. Aus diesem Grund wurden bislang vor allem fest verbundene Lösungen eingesetzt, die vor Außeneinflüssen maximal abgesichert sind. Vor allem mechanische Einflüsse oder Temperaturschwankungen und Nässe sind weitgehend und vor allem im Dauerbetrieb zuverlässig kompensiert.

Nachteile fester Transceiver­lösungen

Der Nachteil der festen Transceiver-Lösungen liegt auf der Hand: Im Wartungs- und Reparaturfall sind sie nur aufwendig und nicht zerstörungsfrei zu lösen. Ändern sich Normen oder Anforderungen, können die Transceiver nicht angepasst werden. Die gesamte Verbindungskomponente muss getauscht werden, was im Feld aufwendig und – je nach Umgebungsbedingungen – kaum fehlerfrei umgesetzt werden kann.

Der Druck, flexiblere Steckverbindungslösungen zu entwickeln, war also hoch, und in der Tat liegen bereits einige Ansätze vor, dieses Grundproblem in der Transceiver-Technologie zu lösen. Bislang sind die vorgeschlagenen Steckverbinderansätze jedoch entweder extrem kostspielig oder sie sind schwer zu handhaben. Sie sind zudem nicht im Feld konfektionierbar, was die Kosten noch weiter in die Höhe treibt.

Grundkonzept der neuen ­Transceiver-Lösung

Das neue, systemisch aufgebaute Konzept für die Schnittstelle von Kupfer- und Lichtwellenleiter-Welt setzt keinen Bruch mit den vorhandenen Applikationen voraus, sondern lässt sich in vorhandene Netzwerke integrieren. Der Steckverbinderhersteller setzt einen nach Schutzklasse IP65/67 gekapselten Medienkonverter auf der Basis von PushPull-Steckverbindern ein, die auch den Einsatz aller im Markt verfügbaren SFF-Transceiver möglich machen. Letztere sind eine Weiterentwicklung der Transceiver-Technologie. Sie wurden für  schnelle Netzwerke in der Büro-IT entwickelt, werden mittlerweile jedoch auch im industriellen Umfeld für den Einsatz im Ethernet verwendet. SFF-Transceiver sind kleiner als konventionelle Transceiver und erlauben dadurch je nach Bedarf eine kleinere Dimensionierung der Bauteile oder eine höhere Anzahl von Steckplätzen auf derselben Fläche.

Der Steckverbinderspezialist liefert eine Komplettlösung für den Lichtwellenleiterteil (Bild), während der Kunde weiterhin die gewohnte kupferbasierte Lösung entwickelt. Der PushPull-SFF-Adapter erlaubt es, die marktüblichen SFF-Module mit den robusten und kompakten PushPull-LC-Kabelsteckverbindern zu verbinden.


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  3. Entwickler wird Arbeit abgenommen

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