Sie sind heute in den Bereichen Display-Technologie, Embedded und Stromversorgungen tätig. Wie hoch sind da die Synergien zwischen den einzelnen Bereichen?
Wir haben sicherlich noch nicht alle Synergiepotenziale gehoben, die möglich wären. Im Rahmen der stärkeren Zusammenführung der einzelnen Untersegmente der Fortec Elektronik Gruppe, werden sich hier noch ganz neue Synergieeffekte eröffnen. Fortec hat in der Vergangenheit zunehmend von einem Handelsunternehmen zu einem Systemzulieferer für Gerätehersteller von High-Tech-Produkten entwickelt. Wir verkaufen heute eben nicht mehr nur die Stromversorgung und das Display sowie das Embedded Board getrennt, sondern immer häufiger als komplette, auf die jeweilige Applikation abgestimmte Einheit. Wir entwickeln uns also zum klassischen One-Stop-Solution-Anbieter. Der Kunde kann sowohl die einzelne Komponente bekommen, wir verfügen aber auch über die nötigen Entwicklungs- und Produktionskapazitäten, um ihm eine komplette Subsystem-Lösung für sein Endgerät zu liefern. Der Vorteil für uns als Subsystem-Spezialist, liegt natürlich darin, dass wir nicht mehr so einfach austauschbar sind, oder nicht mehr so leicht umgangen werden können, weil wir für unsere Kunden ein wichtiger Know-how-Träger sind.
Welchen konkreten Umsatzbeitrag leisten aktuell die beiden Unternehmensbereiche, und welches Umsatzziel verfolgen Sie für die nahe Zukunft?
Zuletzt lag der Umsatz des Display- und Embedded-Bereichs bei rund 49 Millionen Euro, das Stromversorgungsgeschäft steuert etwa 30 Millionen Euro zum Umsatz der Fortec Elektronik Gruppe bei. Wir rechnen für die nächsten Jahre mit einem Wachstumskorridor von 5 bis 8 Prozent. Vor diesem Hintergrund streben wir bis 2021 das Erreichen der 100-Millionen-Euro- Umsatzschwelle an.
Das wäre wohl die konservative Wachstumsprognose. Planen Sie für die Zukunft weitere Akquisitionen, die das Erreichen des gesteckten Ziels früher ermöglichen würden?
Wir sind für weitere Akquisitionen offen, wenn sie eine sinnvolle strategische Ergänzung unseres bisherigen Produkt- und Dienstleistungsportfolios ermöglichen. Einer der Beschlüsse der letzten Hauptversammlung ermöglicht uns ohne neue HV eine Kapitalerhöhung bis zu einer bestimmten Höhe durchzuführen. Bei den passenden Rahmenbedingungen wären wir durchaus in der Lage, eine Akquisition einer Unternehmenseinheit von bis zu 10 Millionen Euro kurzfristig durchzuführen. Wir verfolgen dieses Ziel aber nicht kurz-, sondern eher mittel- und langfristig.
Ihre Unternehmensgruppe ist aktiennotiert und derzeit mit etwa 65 Millionen Euro kapitalisiert. In der aktuellen Aufstellung wäre die Fortec Elektronik doch sicher auch ein interessantes Übernahmeobjekt?
Auszuschließen ist so etwas natürlich nie, doch unser Hauptaktionär ist an einem langfristigen, nachhaltigen Engagement interessiert. Mir sind deshalb keine entsprechenden Bestrebungen bekannt. Aus diesem Grund würde ich eine mittelfristige Übernahme der Fortec Elektronik Gruppe, Stand heute, eher ausschließen.
Mit dem Amtsantritt des neuen Führungs-Teams waren auch Investitionsentscheidungen in die Zukunft verbunden. Wie sehen die konkret aus?
Wir habe hier speziell zwei große Themen: Die Verdoppelung der Lagerkapazität im Bereich Power Supplies, und die Ausweitung der Optical Bonding Aktivitäten in den USA und in der Tschechischen Republik. Der Neubau eines neuen Lagers für den Stromversorgungsbereich, in der Nähe von Frankfurt, ist die größte Investitionsentscheidung, welche diese Unternehmensgruppe jemals getroffen hat. Spatenstich für das neue Gebäude wird bereits im April dieses Jahres sein. Wenn alles nach Plan läuft, wird der Umzug noch in diesem Jahr möglich sein. Parallel dazu wird die Ausweitung der Optical Bonding Aktivitäten in den USA, und in der Nähe von Pilsen, in Zukunft einen entscheidenden Beitrag zur weiteren Steigerung der Profitabilität der Fortec Elektronik Gruppe leisten.