Revolution in der Fabrikplanung

BMW produziert virtuell – mehr als zwei Jahre vor Serienanlauf

22. März 2023, 11:10 Uhr | Irina Hübner
BMW nutzt für die Produktionsplanung Nvidia Omniverse Enterprise, eine Plattform für den Aufbau und Betrieb industrieller 3D-Metaverse-Anwendungen, um Simulationen mit digitalen Zwillingen in Echtzeit durchzuführen.
© BMW Group

Die BMW Group hat eine neue Dimension in der Fabrikplanung erreicht: Bereits heute, mehr als zwei Jahre vor dem Serienanlauf, ist die Fahrzeugproduktion im künftigen Werk Debrecen angelaufen – virtuell. Das innovative Planungskonzept wurde zusammen mit Nvidia realisiert.

Die BMW Group verfolgt einen Digital-First-Ansatz, um komplexe Fertigungssysteme in ihrem gesamten Produktionsnetzwerk zu validieren und zu optimieren. Dabei nutzt sie Nvidia Omniverse Enterprise, eine Plattform für den Aufbau und Betrieb industrieller 3D-Metaverse-Anwendungen, um Simulationen mit digitalen Zwillingen in Echtzeit durchzuführen und damit Layouts, Robotik und Logistiksysteme virtuell zu optimieren. Omniverse wird auf das gesamte Produktionsnetzwerk weltweit ausgerollt.

»Virtualisierung und künstliche Intelligenz beschleunigen und präzisieren unsere Planung. Durch die Verschmelzung verschiedener Planungssysteme in einem digitalen Zwilling können unsere Planer in Echtzeit zusammenarbeiten – von überall auf der Welt. So werden Entscheidungen schnell und fundiert getroffen«, erläutert Milan Nedeljković, Produktionsvorstand von BMW. »Das erhöht die Effizienz, macht uns deutlich schneller und reduziert die Kosten.«

»In der Automobilindustrie schreitet die Digitalisierung am schnellsten voran, und BMW ist bei der Umsetzung dieser Vision führend“, sagt Jensen Huang, Gründer und CEO von Nvidia. »Wir arbeiten eng mit BMW zusammen und nutzen Nvidia Omniverse, um deren Herstellungsprozesse zu optimieren, die Zusammenarbeit zu verbessern und die Effizienz zu steigern. Unsere Zusammenarbeit wird die Grenzen der virtuellen Integration für die nächste Generation intelligenter, vernetzter Fabriken auf der ganzen Welt weiter verschieben.«

Gemeinsame Demo von Nvidia und BMW

In einer gemeinsamen Demo auf der Nvidia GTC, einer globalen Konferenz für Künstliche Intelligenz und Metaverse, nahm Milan Nedeljković mit Jensen Huang an einem virtuellen Planungstermin für den Karosseriebau des neuen Werks teil. Als »Revolution in der Fabrikplanung« bezeichnet Nedeljković die Echtzeit-Kollaboration der verschiedenen Planungsbereiche der BMW Group sowie deren Partner auf der 3D-Visualisierungsplattform Omniverse von Nvidia, die die Premiere des virtuellen Produktionsstarts möglich gemacht hat.

Bei der Modifikation der offenen Plattform auf die spezifischen Anforderungen der BMW Group arbeiteten IT- und Planungsexperten der beiden führenden Unternehmen ihrer Branche im engen Austausch. Die virtuelle Planung des neuen Fahrzeugwerks gilt als Blaupause für alle künftigen Planungsprozesse der BMW Group.

Virtuelle Planung vereinfacht globale Zusammenarbeit

NvidiaA Omniverse erleichtert den Anwendern der BMW Group die Zusammenarbeit über verschiedene Orte und Zeitzonen hinweg und unterstützt die Planung und Auslegung sämtlicher Strukturen, Fertigungsanlagen und selbst einzelner Prozesse auf einem neuen technologischen Niveau. Die neue Plattform dient als »Cockpit«, das den Anwendern einen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf die digitalen BMW Planungswelten ermöglicht. NVIDIA Omniverse wird ab Ende März Experten in verschiedenen Technologie- und Planungsabteilungen zur Verfügung stehen. Die Plattform wird in der Cloud betrieben und ist bei allen Anbietern von Cloud-Diensten lauffähig.

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