Der Aufbau einer öffentlichen E-Mobiltäts-Infrastruktur sollte nach Ansicht von Bain zunächst keine Priorität genießen. Die meisten E-Auto-Nutzer der ersten E-Mobilitäts-Phase werden sich mit der Reichweite rund um ihre Ladestation begnügen. Es sind einerseits wohlhabende Privatleute, die bereits ein Premiumfahrzeug besitzen und das E-Auto von zuhause aus als Zweitfahrzeug für den Nahverkehr nutzen wollen. Andererseits sind es kleine und große Unternehmen, die ihre Firmenwagen auf dem eigenen Parkplatz laden können.
Investitionen in neue Kraftwerke werden durch die E-Mobilität ebenfalls zunächst nicht nötig. Selbst bei einem Anteil der E-Autos von 20 Prozent stiege der Stromverbrauch lediglich um rund vier Prozent, die zudem vorwiegend nachts anfielen.
Vorrangiges Ziel der E-Mobilitäts-Förderung muss jedoch die Unterstützung und Koordination einer branchenübergreifenden Forschung sein, die von der Batterie bis zum fertigen System reicht. Trotz des späten Starts der deutschen Industrie in die E-Mobilität ist ein Aufholen nach Ansicht der Bain-Berater möglich.