Die Funktionsentwicklung mit der Bypass-Methode erfordert in der Regel eine entsprechend vorbereitete Steuergeräte-Software. Das Freischneiden der Funktionen erfolgt dabei durch spezifische Code-Patches oder generische Bypass-Services. Zu den Aufgaben dieser Freischnitte zählt es, den Bypass-Funktionen die Eingangsgrößen zur Verfügung zu stellen, die Berechnung der Bypass-Funktionen zu starten und die Ausgangsgrößen durch gezieltes Überschreiben von Steuergeräte-variablen in den Programmablauf der ECU einzubringen (Bild 1).
Die von dSpace angebotenen Services für das interne und externe Bypassing zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:
Freischnittkonfiguration in der Modellierungsumgebung: Liegt ein Steuergeräte-Software-Stand mit Service-Aufrufen (Freischnitten) vor, können Funktionsentwickler in der Modellierungsumgebung flexibel definieren, durch welchen Freischnitt welche Bypass-Funktionen gestartet und welche Steuergerätevariablen gelesen und überschrieben werden sollen.
Datenkonsistenz: Die Datenkonsistenz beim Lesen und Schreiben mehrerer Steuergerätevariablen kann über Double-Buffer-Mechanismen sichergestellt werden. Dies ist insbesondere dann wesentlich, wenn die Ausführung der Bypass-Funktion und das Lesen der Eingangs- oder das Schreiben der Ausgangsgrößen in unterschiedlichen Steuergeräte-Tasks stattfindet.
Sicherheit: Dedizierte Sicherheitsmechanismen, wie zum Beispiel Fehlerzähler mit automatischer Freischnittabschaltung und Plausibilitätsprüfungen vor dem Schreiben von Variablen, stehen zur Verfügung.