„Automobilhersteller können sich keine Behäbigkeit beim Thema Anwendungssicherheit und der umfassenden Systemsicherheit in Fahrzeugen leisten,“ ergänzt Duncan Brown, European Security Practice bei IDC. „Hersteller sollten ihren Fokus darauf legen, die Sicherheit von Anwendungen zu erhöhen, die direkt die Hauptfunktionen eines Autos verbessern. Dazu zählen zum Beispiel die vielen Fahrassistenzsysteme, die derzeit entwickelt werden. Die positive Botschaft unserer Studie ist aber, dass der Markt für Download-Apps sehr groß ist und die gesamte Zielgruppe von Autofahrern aller Altersstufen und Geschlechter umfasst.“
„Die Connected-Car-Revolution stellt die gesamte Branche vor neue Herausforderungen. Die Ansprüche der Autofahrer an Sicherheit und Datenschutz in Connected Cars sind zu Recht sehr hoch,“ ergänzt Markus Schaffrin, Sicherheitsexperte beim Branchenverband der Internetwirtschaft eco. „Die Studie von IDC und Veracode zeigt, dass gerade hierbei die Bestrebungen der Hersteller aber noch nicht ausreichen. Sicherheitsvorkehrungen gegen Cyber-Attacken müssen von vornherein in den Entwicklungsprozess von Connected-Cars-Anwendungen implementiert werden – von Herstellern wie auch von Softwarehäusern.“
Die Möglichkeit, dass Autofahrer über das Internet vernetzte Anwendungen für Navigation, Kommunikation, Spritsparen, automatisches Einparken oder andere Verbesserungen des Fahrerlebnisses herunterladen können, revolutioniert aktuell den Markt. IDC prognostiziert, dass der Markt für das „Internet der Dinge“ mit Automobilbezug im Jahr 2016 einen Gesamtwert von über 140,3 Milliarden US Dollar erreichen wird. Allerdings macht die Internetanbindung das Auto auch angreifbar für Cyberkriminelle. Bestes Beispiel: Sicherheitsforscher konnten im letzten Jahr einen Jeep Cherokee komplett übernehmen – bei einer Geschwindigkeit von 110 km/h. Die Sicherheitsauswirkungen betreffen Kfz-Hersteller, Komponentenhersteller und unabhängige Softwarefirmen gleichermaßen. Denn sie alle versuchen, die wachsenden Kundennachfrage nach vernetzten Applikationen im Auto zu erfüllen.
Zur Methode: IDC hat im Auftrag von Veracode ausführliche Interviews mit führenden Herstellern und Vertretern der Automobilbranche oder Verbänden durchgeführt. Dazu zählen unter anderem der ADAC, Bosch, Delphi, Fiat-Chrysler, Scania und Seat. Darüber hinaus wurde eine Untersuchung der Wahrnehmung von Autofahrern in Deutschland und dem Vereinigten Königreich durchgeführt. IDC hat hierzu in beiden Ländern 1072 Personen mit einem breiten demografischen Spektrum (Alter, Geschlecht, Wohnort) befragt. Interviews und Untersuchung fanden im November und Dezember 2015 statt.