Aktueller Forschungsstand des automobilen Entertainments der Zukunft bei der BMW Forschung und Technik GmbH sind Konzeption, Technologieauswahl und Validierung von Algorithmen zur automatischen Programmgenerierung auf Basis von Kontextinformationen. Es existiert ein erster Prototyp, der auf Basis von Podcasts und „Play more like this“-Musikkanälen das Zusammenstellen von persönlichen Programmen ermöglicht. Es handelt sich bei diesem Zwischenstand noch nicht um eine automatisierte Programmgenerierung, und der Aufwand für den Benutzer zur Erstellung von persönlichen Programmen ist noch relativ hoch.
Deshalb wird aktuell an Verfahren gearbeitet, die den Konfigurationsaufwand für den Nutzer reduzieren und mehr Kontextinformationen und Medienquellen in die Programmgenerierung mit einbeziehen werden. Ziel ist es, dass der Nutzer durch
das Einstellen von wenigen Präferenzen ein persönliches Programm definieren kann oder dass vordefinierte Programme über erlerntes Nutzungsverhalten zu individuellen Programmen werden und hierfür kein Konfigurationsaufwand mehr notwendig ist.
Nicht jede Medienquelle ist gleich gut für diese neue Art der Mediennutzung geeignet. Wichtige Voraussetzung ist, dass Inhalte mit entsprechenden Metadaten beschrieben sind und sich in Themen-Ontologien einordnen und damit anbieter-übergreifend suchen lassen. Mit Technologien wie z.B. der Musikerkennung besteht aber auch die Möglichkeit, Entertainment-Quellen in das Gesamtszenario zu integrieren, die heute nicht mit Metadaten beschrieben sind.
Darüber hinaus müssen die Inhalte auch so produziert werden, dass diese modular zu einem Programm zusammengesetzt werden können. Dies bedeutet, dass auch neue Anforderungen an die Produzenten von Inhalten entstehen, wodurch Geschäftsmodelle benötigt werden, die das Anbieten von modularen Content-Bausteinen attraktiver machen.
Damit eine solche Vision eines persönlichen Programmdirektors Wirklichkeit werden kann, sind industrieübergreifende Standards notwendig. Dazu gehören beispielsweise standardisierte Formate für Metadaten, Ontologien, Benutzerprofile, Programmformate oder Schnittstellen zwischen dem Abspielgerät im Fahrzeug und den Offboard-Systemen. Eine gute Ausgangsbasis stellen die Standards der Moving Picture Experts Group (MPEG) dar, insbesondere MPEG-7 (The standard for description and search of audio and visual content) sowie MPEG-21 (The Multimedia Framework).