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Der persönliche Programmdirektor

30. August 2010, 13:10 Uhr | Von Thomas Helbig
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Forschungsfahrzeuge für mobile Mediennutzung

Persönliches Morgenprogramm im Fahrzeug.
Bild 1. Persönliches Morgenprogramm im Fahrzeug.

Bereits im Oktober 2005 schlug die BMW Forschung und Technik GmbH eine Brücke zwischen den mobilen Bedürfnissen von Autofahrern und Mediennutzern. In einem Forschungsfahrzeug zeigte die Forschungstochter der BMW Group auf den Medientagen in München in Kooperation mit der Deutschen Welle und der DIZ München GmbH, einer Tochter des Süddeutschen Verlags, Unterhaltungs- und Informationsangebote bzw. ein Konzept für individuelle Radioprogramme, die nach persönlichem Geschmack kombiniert werden können sowie orts- und zeitunabhängig sind (Bild 1).

Konsequent weiter verfolgt wurde die Idee eines personalisierten Radios mit dem „Concept Personal Radio“-Prototypen, der auf der IAA 2007 vorgestellt wurde (Bild 2). Die Besucher konnten dabei, basierend auf Podcasts (z.B. Süddeutsche Zeitung) oder Musik (Sony BMG), ein eigenes Programm zusammenstellen.

Dieser Prototyp wurde bereits frühzeitig um die Funktion „find similar“ ergänzt. Mit dieser Funktion erstellt Personal Radio auf Wunsch ein neues Programm zu einem Lied, das gerade gespielt wird. Über die Ähnlichkeitsanalyse zwischen Musikstücken können darüber hinaus beliebige weitere ähnlichkeitsbasierte Programme erstellt werden. Abgerundet wurde der Prototyp durch eine Funktion zur Erkennung von Musikstücken aus dem normalen FM-Radio. Hierbei wird zunächst ein kurzer Abschnitt des Musikstücks aufgezeichnet. Diese Aufzeichnung wird dann an einen Offboard-Dienst übertragen, der bei erfolgreicher Analyse die Metadaten (z.B. Lied- und Künstlername) an das Fahrzeug zurückschickt. Diese Metadaten können dann als Ausgangsbasis für die Verknüpfung mit neuen Online-Funktionen verwendet werden. Unterstützt wurden die Ähnlichkeitsanalyse und die Musikerkennung durch eine Technologie der m2any GmbH.

Mit dem Forschungsprojekt Personal Video geht die BMW Forschung und Technik GmbH diesen Weg  weiter. Denn aufgrund der zusätzlichen optischen Komponente bietet die filmische Darstellung einen deutlich höheren Informationsgehalt. Nachdem das bewegte Bild bereits über die Fernsehübertragung Einzug in das Auto gefunden hat, soll es nun auch über die Nutzung des Internet-Anschlusses im Fahrzeug verfügbar werden. Mit Personal Video werden Online-Video-Inhalte im Auto zugänglich. Um bestmögliche Informationsqualität zu garantieren, entschied sich die BMW Forschung und Technik GmbH in einem Pilotversuch für ein Nachrichtenformat des Bayerischen Rundfunks – die „Rundschau news“ (Bild 3 und 4). Innerhalb von 100 Sekunden erhält der Zuschauer hier alle wichtigen Nachrichten des Tages. Dieses Angebot wird mehrmals täglich, sieben Tage die Woche, aktualisiert. Gerade Kurzbeiträge sind für das Fahrzeug interessant, weil selbst der Fahrer in kurzen Wartepausen die Beiträge ansehen kann und zwar genau dann, wenn die Pause eintritt und er per Knopfdruck das Video abruft. Dadurch wird das bisherige TV-Angebot im Fahrzeug bezüglich Format und Verfügbarkeit ideal ergänzt.


  1. Der persönliche Programmdirektor
  2. Forschungsfahrzeuge für mobile Mediennutzung
  3. Neue Online-Entertainment-Funktionen im Internet
  4. Verfügbare Übertragungsrate beschränkt Anwendungen
  5. Der persönliche Programmdirektor kennt den Fahrer
  6. Programmgenerierung auf Basis von Kontextinformationen

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