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Der persönliche Programmdirektor

30. August 2010, 13:10 Uhr | Von Thomas Helbig
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Neue Online-Entertainment-Funktionen im Internet

Musikerkennung aus dem FM-Radio im Fahrzeug.
Bild 2. Musikerkennung aus dem FM-Radio im Fahrzeug.

Die Entertainment-Funktionen im Internet haben in den letzten Jahren stark zugenommen und spielen im täglichen Leben des Kunden eine immer größere Rolle. Zu nennen sind hier vor allem Dienste wie Internet-Radio, perso-nalisierbare Musik-Streaming-Dienste, Online-Musikkataloge, Podcasts, Medienbibliotheken auf dem Home-Entertainment-Server des Kunden und Online-Video-Dienste. Ebenso zu erwähnen sind auch solche Systeme, die neue Querschnittsfunktionen ermöglichen und die bestehenden Broadcast-Dienste mit den neuen Online-Entertainment-Funktionen verbinden, wie beispielsweise die Musikerkennung.

Internet-Radio stellt eine große Anzahl von Radiostationen zur Verfügung. Anbieter von Internet-Radio-Verzeichnissen wie Radiotime sprechen von bis zu 20 000 Stationen, die aufgerufen werden können. Zum Auffinden des gewünschten Senders werden vom Verzeichnisanbieter unterschiedliche Suchfunktionen angeboten. Dazu gehören z.B. die Volltextsuche nach dem Sendernamen, das ortsbezogene oder themenorientierte Browsing und die Möglichkeit, gefundene Sender als Favoriten zu markieren. Anbieter für solche Verzeichnisdienste sind beispielsweise Radiotime und vTuner. Mit Internet-Radio kann die Ortsunabhängigkeit vom Sendegebiet erreicht werden, mit der Möglichkeit zur Aufzeichnung auch prinzipiell eine Zeitentkopplung. Ein wirklich individuelles Programm stellt Internet-Radio jedoch nicht zur Verfügung.

Personalisierbare Musikdienste wie z.B. Last.FM und Pandora erlauben es dem Benutzer, einen Musikkanal an seine persönlichen Vorlieben anzupassen. In der Regel können hierfür ein oder mehrere Referenzlieder angegeben werden, und der Dienstanbieter sucht zu diesen Referenzliedern ähnliche Musikstücke. Daneben existieren auch Lösungen, die auf Basis einer Stimmung in Kombination mit einer Genre-Angabe einen Musikkanal zusammenstellen, wie z.B. musicovery. Dadurch, dass am Client in der Regel ein Player des Anbieters verwendet und aus Nutzersicht keine Musik lokal gespeichert wird, werden keine DRM-Mechanismen zur Nutzung von solchen Diensten benötigt. Da es sich um internet-basierte Dienste handelt, sind diese aus technischer Sicht weltweit nutzbar. Aus rechtlicher Sicht ist es aber denkbar, dass ein Dienst in bestimmten Regionen nicht angeboten werden darf. So ist beispielsweise Pandora aktuell nicht in Europa verfügbar. Zu einem individuellen Radioprogramm fehlt es den personalisierbaren Musikdiensten noch an dem Mix aus Musik mit anderen Inhalten.

Im Unterschied zu personalisierbaren Musikdiensten, bei denen der Dienstanbieter die ähnliche Musik als eigenen Kanal anbietet, stellt ein Online-Musikkatalog dedizierten Zugang zu Alben und Musikstücken aus dem Katalog zum Download zur Verfügung. Kanäle mit ähnlicher Musik können entsprechend im Download-Verfahren zur Verfügung gestellt werden. Anbieter von solchen Lösungen sind z.B. Apple mit iTunes, Rhapsody, Omni-fone und musicload. Die Geschäftsmodelle der Anbieter sind unterschiedlich: So muss bei iTunes die Musik gekauft werden, dem gegenüber bietet Rhapsody beispielsweise ein Mietmodell an, das dem Nutzer ein zeitlich begrenztes Nutzungsrecht an der Musik einräumt. Ähnlich wie bei den personalisierbaren Musikdiensten fehlt zum individuellen Radioprogramm nur noch der Mix mit anderen Inhalten. Plattformen wie iTunes bieten neben dem Zugang zu Musik weitere Inhalte wie Filme, Fernsehsendungen, Hörbücher und Klingeltöne an.

Als Podcast werden Audio-/Video-Inhalte bezeichnet, die als Serie von Medienbeiträgen über einen RSS-Feed bezogen und heruntergeladen werden können. Bei Video-Inhalten wird häufig auch von Vodcast gesprochen. Insofern können Podcasts als Sendungen aufgefasst werden, die sich unabhängig von der Sendezeit konsumieren lassen. Über Podcasts werden heute die unterschiedlichsten Inhalte bereitgestellt, wie z.B. Nachrichten, Weiterbildung, Wissenschaft, Technologie und Firmeninformationen; Musik wird in der Regel nicht als Inhalt eines Podcasts angeboten.


  1. Der persönliche Programmdirektor
  2. Forschungsfahrzeuge für mobile Mediennutzung
  3. Neue Online-Entertainment-Funktionen im Internet
  4. Verfügbare Übertragungsrate beschränkt Anwendungen
  5. Der persönliche Programmdirektor kennt den Fahrer
  6. Programmgenerierung auf Basis von Kontextinformationen

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