ServCity

Erprobung autonomer Fahrtechnik auf Londons Straßen

18. Februar 2022, 15:17 Uhr | Kathrin Veigel
Auf dem Weg zum autonomen Fahren startet in Großbritannien ein großangelegtes Forschungsprojekt: Im Rahmen von ServCity wird mit einem umgebauten Nissan Leaf die autonome Fahrtechnik in London erforscht.
© Nissan

Im Rahmen von des Projekts ServCity erprobt Nissan mit weiteren Partner die autonome Fahrtechnik im Herzen Londons. Der auf drei Jahre angelegte Feldversuch soll mögliche Hindernisse für den Einsatz autonomer Fahrzeuge in Städten identifizieren.

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Nach monatelanger Entwicklung, Simulation und Erprobung auf privaten Teststrecken erklimmt ServCity die nächste Stufe: Das auf dem vollelektrischen Nissan Leaf basierende ServCity Connected and Autonomous Vehicle (CAV) wird ab dem 21. Oktober 2022 inmitten der britischen Hauptstadt auf Herz und Nieren getestet. Um sicher durch die Straßen zu manövrieren und mögliche Gefahren zu vermeiden, erfolgt die Erprobung in dem in Greenwich beheimateten Smart Mobility Living Lab (SMLL) von TRL, das über die notwendigen infrastrukturellen Sensoren und die entsprechende Verarbeitungsleistung verfügt.

Durch eine Kombination aus Testsimulationen, Erfahrungsberichten der Nutzer und realen Tests zeigt sich das Potenzial künftiger Mobilitätslösungen für Städte – und wie diese deren Einführung beschleunigen können. ServCity konzentriert sich dabei auf die drei Schlüsselbereiche Technologie, Menschen und Skalierbarkeit. Das Nutzererlebnis soll so intuitiv, inklusiv und einnehmend wie möglich sein. Das Projekt soll allerdings nicht nur die autonomen Fahrzeuge benutzerfreundlicher machen, sondern auch zeigen, dass diese schnell und sicher auf alle Arten von Herausforderungen im Verkehrsalltag reagieren können.

Starker Zusammenschluss

Gefördert wird ServCity vom 100 Millionen Pfund schweren Regierungsfonds für Intelligente Mobilität, der vom Centre for Connected and Autonomous Vehicles (CCAV) verwaltet und von der britischen Innovationsagentur Innovate UK gesteuert wird. Neben dem japanischen Automobilhersteller Nissan und TRL beteiligen sich die britische Innovationsagentur Connected Places Catapult, der Technologiemischkonzern Hitachi Europe, die Universität von Nottingham und das Beratungsunternehmen SBD Automotive am Projekt.

Partner bringen ihre Expertise ein

Connected Places Catapult unterstützt Organisationen bei der Nutzung neuer Technologien und der Entwicklung neuer Dienstleistungen. ServCity ist ein gutes Beispiel dafür, wie dieser Ansatz genutzt werden kann, um autonome Fahrzeuge in großem Maßstab einzusetzen und so dem Ziel einer intelligenten Mobilität und eines besseren Personen- und Güterverkehrs näherzukommen.

Das Smart Mobility Living Lab von TRL ist ein realitätsnahes städtisches Testfeld, dessen straßenseitige Sensorinfrastruktur und Einrichtungen den Entwicklungsprozess autonomer Fahrzeuge unterstützen.

Im Rahmen des ServCity-Projekts entwickelt Hitachi Europe Technologien für die Vorhersage von und die sichere Reaktion auf andere bewegliche Objekte wie Fußgänger, Radfahrer und Autos sowie für die Bereitstellung präziser Lokalisierungslösungen.

Der Lehrstuhl »Transport Human Factors« der Human Factors Research Group an der Universität Nottingham entwickelt im Rahmen von ServCity, Theorien, Modelle und Methoden für die Nutzererfahrung der Fahrzeuginsassen.

SBD bringt seine langjährige praktische Erfahrung aus der Zusammenarbeit mit Automobilherstellern ein, um verschiedene Ansätze für ein nahtloses Robotaxi-Erlebnis zu definieren und zu testen.


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